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Zur Sache

Das Ergebnis war eindeutig, die Überlegenheit erschreckend. Wladimir Klitschko hat dem kleinen Schwergwichtschampion Chris Byrd aus den USA in Mannheim gewaltig die Flügel gestutzt. Jetzt will der Ukrainer wieder gaaaanz hoch hinaus. Titelvereinigung ist jetzt das Ring-Thema des promovierten Sportwissenschaftlers.
Mit analytischem Blick hat der nämlich erkannt: Nie war das so leicht in der Königsklasse des Faustkampfes. Nikolai Walujew (Russland/WBA), Sergej Ljachowitsch (Weißrussland/WBO) und Hasim Rahman (USA/WBC) heißen die anderen harmlosen Gürteltiere, die sich derzeit um den attraktivsten Fressnapf des Sports balgen.
Doch Klitschko sollte nach dem eindrucksvollen Knockout die Klappe nicht zu weit aufreißen. Das hat der Jüngere der »Twin Towers« schon mehrfach getan und ist dafür böse bestraft worden. Zu begrenzt sind seine boxerischen Mittel, mit denen der Hobby-Schauspieler im Ring auftritt. Tapsig und statisch stampft er durch das Seilgeviert, das Schlagrepertoire bleibt dramatisch begrenzt. Sein Vorteil in Mannheim war seine starke Physis, mit der er Byrd den IBF-Titel abnahm.
Geht ihm dieser Vorteil in einem Duell verloren, kann er schnell wieder auf dem harten Boden der Realität landen. Oliver Kreth

Artikel vom 24.04.2006