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Die Motivation der Hüpker

Oberliga: DSC Arminia II gastiert bei FC Schalke 04 II

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Von Panik beim Oberliga-Schlusslicht VfB Fichte keine Spur, obwohl Sonntag kein Geringerer als Spitzenreiter Borussia Dortmund II seine Visitenkarte im Stadion Rußheide abgibt. »Für uns ist das kein Bonusspiel. Es geht um drei Punkte und die wollen wir nach Möglichkeiten kassieren«, stellt Trainer Sven Moning vor der Partie einen bemerkenswerten Optimismus zur Schau.

»Die Borussen verfügen zweifellos über eine individuelle Klasse«, gibt der Trainer der Bielefelder »Hüpker« auch unumwunden zu. Dennoch sieht er aus gutem Grund eine durchaus reelle Chance. »Weil bei uns jetzt jeder weiß, worum es letztlich geht. Die Mannschaft wird alles geben und fighten bis zum letzten Spieltag. Wenn es dann nicht reicht, muss sich niemand den Vorwurf gefallen lassen nicht 100 Prozent Einsatz gegeben zu haben.«
Das dünne rote Bänchen, dass Spieler, Trainer und Offizielle seit Anfang der Woche tragen (wir berichteten Freitag), dient als Gedankenstütze. Erklärt der Diplom-Pädagoge Moning: »Was wir vorhaben ist schwere Arbeit. Um daran täglich erinnert zu werden, genügt nur ein Blick auf das Handgelenk. Auch die Einstellung ist trainierbar.«
Gegen Primus Dortmund II setzt VfB Fichte auf den zuletzt bewährten »Fünferriegel«. Dieses Bollwerk sei inzwischen in der westfälischen Oberliga berühmt berüchtigt und stehe für den Erfolg, sagt Sven Moning und erinnert. »Mit diesem System haben wir bisher kein Spiel verloren.«
An der Abwehr sollen sich auch die Borussen die Zähne ausbeißen. Ähnlich wie zuletzt Bochum II. Deren Trainer Jürgen Heipertz gab nach dem 1:1 zu: »Uns fehlten die spielerischen Mittel, um diese stabile Abwehrkette überwinden zu können.«
Trotz aller Euphorie, Fakt ist, dass die »Hüpker« weiterhin die »rote Laterne« tragen und sich nach wie vor in akuter Abstiegsgefahr befinden. Fußballchef Rainer Goldmann macht Mut: »Im letzten Jahr hatten wir nach 26 Spielen 29 Punkte. Lippstadt gar nur 19 Zähler. Dennoch ist die Mannschaft nicht abgestiegen.« Und der Abteilungsleiter stellt die Frage: »Warum sollten wir unsere vorhandenen 24 Punkte nach 25 Spieltagen in den restlichen neun Partie nicht noch ausreichend aufstocken können?«
Dieses Zahlenspiel beschäftigt Arminias zweite Mannschaft nicht. Die Schützlinge von Trainer Igor Lazic sammelten mittlerweile 31 Punkte und haben sich aus der Kellerregion erstmal ein gutes Stück abgesetzt. Sonntag geht die Reise zum Rangdritten FC Schalke II. »Ich rechne wieder mit einer positiven Leistung, weil auch der Gegner eine individuelle Klasse besitzt«, erinnert Co-Trainer Sebastian Scherer an das Phänomen, dass der »kleine DSC« immer dann gut spielt, wenn es gegen namhafte Gegner geht. Julian Loose und Nils Schmidt stehen wieder zur Verfügung. Lediglich Duda plagt sich mit eienr Zerrung herum.

Artikel vom 22.04.2006