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Im Vollrausch
in eine Glastür
gesprungen

Mediziner beleidigt und geprügelt

Bielefeld (uko). Im Alkoholrausch hat ein gebürtiger Pole die Glastür eines Geschäftes an der Detmolder Straße eingerammt. Weil der Mann zudem einen hilfreichen Arzt beleidigte und verletzte sowie obendrein mit Drogen handelte, verurteilte das Amtsgericht ihn Freitag zu zehn Monaten Bewährungsstrafe.

Mehrere Anwohner des (mittlerweile geschlossenen) Spiegelgeschäftes wurden in der Nacht zum 8. Januar 2005 unsanft durch lauten Krach geweckt: An einem Schaukasten der Stadtwerke an einer Haltestelle machten sich drei Randalierer zu schaffen und die jungen Männer schlugen das Schauglas auch ein.
Das Trio zog zu dem Spiegelladen weiter. Dort sei, so die Zeugin Jutta P., einer der Männer »plötzlich und ohne Anlaß in die Scheibe der Glastür gesprungen«. Wenige Minute später war die Polizei vor Ort. Die Beamten alarmierten postwendend einen Rettungstransportwagen der Feuerwehr: Der 25-jährige Gregor S. hatte eine stark blutende Handverletzung. In den Städtischen Kliniken Mitte bemühten sich ein Arzt und zwei Krankenschwestern um den schwer Verletzten. Der offensichtlich Betrunkene (2,79 Promille) dankte es ihne nur mit wüsten Beleidigungen (»Sch . . .-Türken«) und schlug dem Arzt noch mit dem gesunden Arm ins Gesicht.
Vor dem Amtsgericht gab der mehrfach vorbestrafte Gregor S. den Fall unumwunden zu. Nur könne er sich nicht daran erinnern. Ebenfalls gestand er ohne Umschweife, in 46 Fällen von einem Bielefelder Dealer aus einer kosovo-albanischen Flüchtlingsfamilie Marihuana gekauft zu haben. Richterin am Amtsgericht Astrid Salewski verurteilte den Mann daher wegen fahrlässigen Vollrausches und Drogenbesitzes zu zehn Monaten Bewährungsstrafe. Ihre Warnung: »Die Einschläge kommen immer näher. Jetzt wird`s eng für Sie.«

Artikel vom 22.04.2006