10.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Günstig gut versichert?
Stiftung Warentest entdeckte große Unterschiede bei Tarifen
Lassen Sie ihr Geld lieber bei der Motorradversicherung oder auf Motorradtouren? Diese Frage sollte sich jeder Biker stellen und die Angebote einmal vergleichen. Die Stiftung Warentest hat das neulich getan.
Dabei wurden enorme Sparpotenziale entdeckt. Doppelter Preis für die gleiche Leistung war kein Einzelfall. Allerdings ist ein Preisvergleich auf breiter Basis recht schwierig: Nicht nur, dass mehr als 100 Anbieter auf dem Markt sind. Diese arbeiten dann noch mit unterschiedlichen Tarifpaketen. Die Berliner Warentester gingen mit den drei in Deutschland meistgekauften Motorrädern des Jahres 2005 auf die Suche - einer BMW R 1200 GS, einer Honda CBF 600 und einer Suzuki Bandit 650.
Die absoluten Unterschiede zwischen teuerstem und günstigstem Anbieter lagen zweimal bei knapp 140 Euro und einmal sogar bei 272 Euro im Jahr.
Mittlerweile machen viele Versicherer den Beitrag vom Wohnort abhängig. In Regionen mit vielen Unfällen und Diebstählen verlangen sie höhere Prämien. So zahlt derselbe Biker für dasselbe Bike in Berlin eine dreimal so hohe Jahresprämie wie im Emsland. Für Fahrer in teuren Gegenden lohnt es daher, einen Versicherer zu nehmen, der keine Regionalklassen hat und bundesweit die gleichen Prämien bietet.
Auch bei den Schadenfreiheitsrabatten verfolgen viele Gesellschaften ihr eigenes Konzept. Die einen stufen Anfänger mit 210 Prozent ein, die anderen sind mit 100 Prozent zufrieden. Auch den Schadenfreiheitsklassen ordnen sie unterschiedliche Beitragssätze zu: SF 10 heißt bei der einen Versicherung 50 Prozent Beitragssatz, bei der anderen nur 25 Prozent. Und als wäre das nicht genug, zeigt auch der Prozentsatz noch nicht, welches Angebot günstig ist. So kann die Police bei einem Versicherer mit 70 Prozent Beitragssatz billiger sein als das Angebot der Konkurrenz zu 35 Prozent.
Auch das Heraufstufen in günstigere Klassen läuft unterschiedlich. Einige Gesellschaften haben gar keinen 100-Prozent-Beitragssatz. Sie springen beispielsweise von 125 Prozent in Klasse 0 direkt zu 60 Prozent in Klasse 1. Vergleichen lohnt also immer. Tipp: Für 16 Euro ermittelt die Stiftung Warentest individuell eine günstige Motorradversicherung.
www.stiftung-warentest.de

Artikel vom 10.06.2006