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Hamburgs Marathon-König Rey

Seine Bilanz: vier Starts, vier Siege und ein neuer Strecken-Rekord

Hamburg (dpa). Julio Rey hat die Hamburger Innenstadt zu seinem Wohnzimmer erklärt.
Zum vierten Mal gewann der Spanier gestern den Hamburg-Marathon. Als Zugabe lieferte der 34-Jährige einen Streckenrekord. Mit der neuen Bestmarke von 2:06:52 Stunden verbesserte er seinen bisherigen Rekord aus dem Jahr 2003 (2:07:27) um 35 Sekunden. Vier Teilnahmen, vier Siege - Reys Bilanz in der Hansestadt ist einzigartig. Schon 2001, 2003 und 2005 hatte er den nach Berlin zweitgrößten Marathon in Deutschland für sich entschieden. Bei den Frauen setzte sich die Äthiopierin Robe Tola durch. Die 20-Jährige egalisierte den Streckenrekord von Katrin Dörre-Heinig (2:24:35) aus dem Jahr 1999.
Das Feld der rund 18 000 Läufer wurde bei trübem Wetter mit Temperaturen um 11 Grad Celsius von 500 000 Zuschauern an der Strecke lautstark unterstützt. »Ich habe mich von der Atmosphäre anstecken lassen. Ich wurde sogar in Spanisch angefeuert«, sagte Rey, der bis Kilometer 30 seine Rekordhatz wie ein Uhrwerk abspulte. »Dann hatte ich Magenschmerzen. Aber die Stimmung hat mich getragen.« Mit Hilfe eines kenianischen »Hasen«-Trios hatte sich Rey nach dem Start an das Rekordvorhaben gemacht. Nur Robert Cheboror (Kenia) konnte dem Spanier folgen, musste diesen aber noch ziehen lassen.
In London siegte der Kenianer Felix Limo. Im Endspurt setzte er sich gegen seinen Landsmann und Vorjahressieger Martin Lel in 2:06:39 Stunden durch. Mitfavorit Haile Gebrselassie, der zweimalige 10 000-Meter-Olympiasieger aus Äthiopien, verpasste als Neunter nicht nur den Erfolg, sondern auch den erhofften Weltrekord. Bei den Frauen siegte Deena Kastor in USA-Rekordzeit(2:19:35).

Artikel vom 24.04.2006