Göppingen (WB/dpa). Der TBV Lemgo steht vor dem Gewinn des EHF-Pokals. Die Mannschaft von Volker Mudrow gewann gestern das Final-Hinspiel bei Frisch Auf Göppingen mit 30:29 (14:14) und hat sich damit eine ausgezeichnete Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Sonntag in der Lipperlandhalle verschafft.
Göppingen indes muss seine Hoffnungen auf den Gewinn eines Europapokals nach 44 Jahren wohl wieder begraben. 4300 Zuschauer in der Hohenstaufenhalle sahen eine nervös geführte Partie, in der sich insbesondere die Gastgeber zu viele Fehlwürfe leisteten. Erfolgreichster Torschütze der Gäste aus Lemgo, die erstmals seit 1996 wieder einen internationalen Titel feiern wollen, war Filip Jicha mit acht Treffern, für Göppingen traf Volker Michel (7/3) am besten. »Natürlich haben wir jetzt eine schwere Ausgangslage, aber wir werden versuchen, noch etwas in Lemgo zu reißen«, sagte Göppingens Nationalspieler Michel, der ebenso wie sein Teamkollege Michael Kraus nicht seinen besten Tag erwischt hatte. »Lemgo ist natürlich keine Wald- und Wiesenmannschaft, aber wir werden versuchen, dort etwas zu reißen.« Allerdings kassierten die Schwaben in Ostwestfalen in dieser Saison im Pokal sowie am Mittwoch beim 23:32 in der Liga deutliche Niederlagen. Frisch Aufs Trainer Petkovic allerdings wollte dem nicht zu viel Bedeutung beimessen: »Sonntag wird ein anderes Spiel. Das Spiel am Mittwoch wurde nicht ernst genommen.« Auch Lemgos Routinier Volker Zerbe wehrte voreilige Glückwünsche ab. »Das war es noch auf keinen Fall. Wir haben noch 60 schwere Minuten vor uns«, sagte der 37-Jährige, der im Sommer seine Karriere mit einem Titel beenden will. In Halbzeit eins wogte die Partie ständig hin und her. Ein starker Martin Galia im Göppinger Tor hielt seine Mannschaft im Spiel, und so drehte Frisch Auf die Lemgoer 7:6-Führung (12.) immer wieder in eine Ein-Tore-Führung um, doch der TBV ließ sich nicht abschütteln. Die Emotionen kochten bereits früh hoch, als Christian Schöne nach einem Foul von Filip Jicha spektakulär zu Boden ging. Die Fernsehbilder zeigten allerdings deutlich, dass Jicha weder mit Absicht noch überhart zu Werke ging. Wesentlich unschöner zeigten die Aufnahmen allerdings das Revanchefoul Schönes, der Jicha per Ellenbogen bearbeitete. In Durchgang zwei schien Lemgo frühzeitig auf die klare Siegerstraße einzubiegen, beim 25:23 (48.) schien eine Vorentscheidung fallen zu können. Frisch Auf gelang immer weniger gegen die glänzend stehende Lemgoer Deckung, in der Zerbe überragend war. Inbesondere Michel wirkte im rechten Rückraum vor den Augen von Bundestrainer Heiner Brand gehemmt und unsicher. Doch Frisch Auf gab sich nicht auf und konnte zunächst noch ausgleichen (27:27, 54.). Unkonzentriertheiten ermöglichten dem TBV dann jedoch, sich vorentscheidend auf 30:28 (58.) abzusetzen. FA-Tore: Michel 7/3, Schöne 6, Manojlovic 3, Stelmokas 3, Garcia 3, Rajkovic 2, Kraus 2, Schweikardt 1, Oprea 1, Souza 1 TBV-Tore: Jicha 8, Geirsson 8/1, Hallgrimsson 4, Schwarzer 4,Zerbe 3, Stephan 2/1, Preiß 1 Zuschauer: 4300 (ausverkauft) Disqualifikation: Stelmokas (Göppingen/57./3. Zeitstrafe)
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