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Kesselbrink als Spiel- und Sportplatz

Verwaltung will gut erreichbaren Treffpunkt für Kinder und Jugendliche schaffen

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Die Stadtverwaltung schlägt vor, den Kesselbrink kurzfristig attraktiver zu machen: durch eine multifunktionale Spiel- und Sportanlage. Gedacht wird an eine mobile Ausstattung, die dann umziehen könnte, falls sich für die Zwei-Hektar-Fläche doch noch eine endgültige architektonische Lösung finden sollte.

In Bielefeld würden öffentliche und gut erreichbare Plätze fehlen, an denen sich Menschen, besonders auch Kinder und Jugendliche, treffen könnten. Fehlen würden zudem nicht-kommerzielle Freizeitangebote. Die Verwaltung schlägt vor, bis zu drei Kleinspielfelder zwischen den Tiefgarageneingängen zu markieren, die bestehende Skateranlage zu optimieren und zu ergänzen. Der Kesselbrink sei ideal für sportliche Aktivitäten wie Fußball, Basketball, Badminton, Hockey, Volleyball, Tennis, Radfahren, Boule. Der Platz sei groß genug und es gebe keine Anlieger, die der Lärm stören würde, da das Areal ohnedies von verkehrsreichen Straßen eingeschlossen sei. Da die Oberfläche des Platzes bereits befestigt sei, ließen sich die Voraussetzungen für sportliche Nutzungen mit »verhältnismäßig wenig Aufwand« schaffen. Vorgeschlagen wird zudem, in dem städtischen Pavillon, der bisher vom Stadtsportbund genutzt wurde, eine Beratungs- und Informationsstelle für Jugendliche einzurichten.
Die derzeitigen Nutzungen des Kesselbrinkes wie Wochenmarkt, Sommerkirmes und Haltestelle für Fernbusse könnten erhalten bleiben, lediglich ein Teil der oberirdischen Parkplätze, insgesamt 59 nach Neuanordnung und baulichen Umgestaltungen an der Friedrich-Verleger-Straße mit dem Ziel, dort zusätzliche Stellplätze zu schaffen, würde entfallen. Das entspreche, so Beigeordneter Gregor Moss, einem jährlichen Einnahmeverlust von 57 000 Euro, würde man pro Parkplatz und Jahr von Einnahmen in Höhe von 970 Euro ausgehen.
Die Kosten für den Kauf und die Errichtung der Spiel- und Sportanlage werden auf 200 000 Euro geschätzt. Moss: »Wir verhandeln derzeit mit einem Sponsor über eine Kostenübernahme.«
Würde eine »sportliche« Zwischennutzung des Kesselbrink tatsächlich realisiert, sei, so die Verwaltung, sogar für »soziale Kontrolle« gesorgt: »Durch Zuschauer und Passanten und die Polizeiinspektion an der August-Bebel-Straße.«
Als erstes politisches Gremium befasst sich die Bezirksvertretung Mitte am 27. April mit dem Vorschlag.
Für den Kesselbrink wurden in den letzten 15 Jahren zahlreiche Nutzungskonzepte in Wettbewerben, Rahmenplänen, Beiratsskizzen und Agenda 21-Entwürfen gemacht - weitgehend folgenlos.

Artikel vom 21.04.2006