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Ein Aufstieg mit Ansagen

Handball: TuS 97 »baut« in Dolberg sein Meisterstück

Bielefeld (WB-eike). Die Zeremonienmeister Thorsten Lehmeier und Nils Grothaus sind seit Wochen am Tüfteln. Am Samstag sollen die Sektkorken beim Verbandsligisten TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck endlich knallen. Den »Jürmkern« würde schon ein Punkt in der Mehrzweckhalle Dolberg reichen, um die Festwochen einläuten zu können. In Schildesche ist derweil an die Aufstiegsfeier noch nicht zu denken. Der Vorsprung gegenüber der Konkurrenz vom TuS 97 II ist hauchdünn und beträgt bloßein Pünktchen.

»Wir steigen am Wochenende auf. Da lehne ich mich ganz weit aus dem Fenster«, gibt Coach Frank Brennecke die Zurückhaltung der Vormonate vor dem Spiel beim abgeschlagenen Schlusslicht aus Dolberg auf. »Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mindestens einen Punkt holen werden. Dann lassen wir uns überraschen, was so auf uns zu kommt«, erklärt Brennecke in Erwartung eines feucht-fröhlichen Abends, der in Mannschaftskreisen vorbereitet worden ist. »Lehmeier und Grothaus stecken ihre Nasen seit Wochen zusammen. Mir graut es schon«, zeigt der Coach in erster Linie Respekt vor dem nächtlichen Besuch im Ringlokschuppen, den er der Mannschaft im Aufstiegsfalle zugesagt hat. Auch für reichlich Unterstützung aus der Heimat ist gesorgt. Zwei Sonderbusse - der erste fährt um 17 Uhr am Restaurant »Da Enzo« ab, der zweite um 17.30 Uhr vom alten Bahnhof - und ein Autokorso werden die »Jürmker« auf ihrer Aufstiegsreise begleiten.
In Dolberg bereitet man sich mit Würstchenständen und einem eigens zur Verfügung gestellten Partyraum auf den Andrang vor.
Landesligist HSG Schröttinghausen/Babenhausen erwartet im vorletzten Heimspiel Kellerkind SpVg. Versmold. Dort gab es im Hinspiel einen deutlichen 32:18-Erfolg für die HSG. Ein erneuter Sieg gegen Versmold, und das Saisonziel »UEFA-Cup-Platz« wäre endgültig erreicht.
Das Aufstiegsrennen in der Bezirksliga bleibt aus Bielefelder Sicht drei Runden vor Schluss spannend wie lange nicht mehr. Auf der Suche nach dem zweiten Aufsteiger neben dem TuS Spenge II hat die TG Schildesche als Zweiter die besten Karten (27:9 Punkte). So kam die Osterpause laut TG-Coach Sebastian Cuhlmann vor dem großen Saisonfinale sehr gelegen, »um noch einmal Kraft zu tanken«. Die Frage bleibt, ob die »Cuhlmänner« dem Druck Stand halten und auch am Ende die »Coolmänner« sind. »Momentan ist's eine Mischung aus Konzentration, Motivation und Anspannung«, beschreibt der Coach die Verfassung seiner TG und mahnt, den kommenden Gegner ja nicht zu unterschätzen: »Steinhagen braucht noch einen Sieg zur endgültigen Rettung. Da wird uns nichts geschenkt«.
Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck als Dritter (36:10 Zähler) wird alles daran setzen, im Falle eines TG-Ausrutschers bereit zu stehen. t TuS 97-Handballchef Dr. Ulf-Peter Schroeder erwartet beim Tabellenelften Greven »ganz klar einen Sieg« und geht davon aus, dass die Osterpause »gut getan hat, um die Blessuren auszukurieren«. Erneut verstärken die A-Jugendlichen Sebastian Kopschek, Christian Niehaus und Tim Grothaus das Team. Der Verlauf der aktuellen Formkurve bleibt für Schroeder die große Unbekannte: »Ich lasse mich überraschen. Während der Ferien war die Halle oft geschlossen, und wir konnten kaum trainieren«.
Der TuS Brake (4., 35:11) hat nur noch Außenseiterchancen im Kampf um Platz zwei. Das gleiche gilt wohl auch für das Auswärtsspiel gegen den Klassenprimus TuS Spenge II.

Artikel vom 22.04.2006