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Caramba - mexikanischer Wirbel

Nachwuchskicker zaubern WM-Atmosphäre auf den Steinhagener Rasen

Es berichten Stephan Arend,
André Best und Sören Voss
Steinhagen (WB). Der Fußball-Weltmeister 2006 heißt Mexiko. Tricks, Triumphe, Tränen, Titel - 32 F-Junioren-Mannschaften schlüpfen bei der WESTFALEN-BLATT-Mini-WM in die Trikots der Nationalteams. Sie kämpfen, jubeln, und manche Crew durchlebt ein wahres Wechselbad der Gefühle. Die kleinen Ronaldinhos und Ballacks zaubern acht Stunden lang WM-Atmosphäre auf den Steinhagener Rasen.

»Dass sie in den Shirts von Mexiko auflaufen dürfen, hat bei meinen Jungs für eine zusätzliche Portion Motivation gesorgt.« Kenan Özkan strahlt unter seinem Sombrero-Hut, derweil seine Schützlinge den Weltpokal in den Himmel recken. Der Trainer der siegreichen SG Oesterweg bringt es auf den Punkt: Diese Mini-WM ist ein Spektakel, das niemand so schnell vergessen wird. Ein ganz besonderes Turnier eben.
Gänsehaut-Stimmung, als die beiden Finalisten Mexiko und England zu den Klängen der Nationalhymnen ins Stadion einlaufen. Schnell wird deutlich, dass die Mexikaner an diesem Tage nicht zu schlagen sind. 3:0 - Cornelius Bulanov, Leon Salzsieder und Tim Mannek versetzen ihre Mannschaft in einen Siegestaumel.
Doch auch das unterlegene Team des TSV Amshausen wird zu Recht gefeiert. Schließlich hat es im Achtelfinale für den Paukenschlag der Veranstaltung gesorgt und den haushohen Favoriten USA (DSC Arminia Bielefeld) besiegt. Keeper Michel Kottmann verwandelt sich im Neunmeterschießen in Englands Keeper Paul Robinson und reißt reaktionsschnell die Fäuste hoch. Und besser als Kaya Gencer kann auch David Beckham den entscheidenen Elfmeter nicht im Winkel versenken. Das Stadion tobt.
»Wenn man diese Veranstaltung sieht, muss man um die Zukunft des deutschen Fußballs keine Angst haben«, schwärmt BV Werther-Fan Rüdiger Koch. Auch »seine« Kinder begeistern in den Trikots von Tschechien, scheitern allerdings im kleinen Finale an Solbads Japanern und dem »Koloss von Rhodos« im TuS-Tor. Keeper Alex Tsionis geht als Neunmeter-Töter in die Steinhagener WM-Geschichte ein. Seine Vorderleute haben sich nicht nur Samurai-Stirnbänder um den Kopf gebunden, sondern kämpfen auch bis zum Umfallen.
Dies gilt an diesem Tag für alle 32 Mannschaften. »Verlierer gibt es bei diesem Turnier nicht«, betont Cheforganisator Andreas Rietschel (Spvg. Steinhagen) bei der Siegerehrung. Und so richtet sich das Abschlusslied an alle Nachwuchskicker. »We are the champions«, dröhnt es aus den Lautsprecher-Boxen.

Artikel vom 24.04.2006