Von Hans-Peter Tipp Rheda-Wiedenbrück (WB). Ein Hauch von Tour de France wehte Freitag durch Ostwestfalen - und speziell durch Rheda-Wiedenbrück. Denn der schnellste Fahrer des Tages könnte selbst im Sommer in Frankreich vorn sein.
Supersprinter Alessandro Petacchi ließ sich den Hattrick nicht nehmen und gewann - wie schon bei den beiden ersten Teilstücken - auch die 3. Etappe der Niedersachsen-Rundfahrt im Massensprint vor der Konkurrenz. Damit verteidigte der Italiener aus dem Team Milram unangefochten sein Gelbes Trikot. Auch gestern konnte Neueinkauf Danilo Hondo in den schwarz-roten Farben des Teams Lamonta mit dem Sattel-Supermann auf den letzten Metern nicht mithalten. Platz zwei begeisterte dennoch die etwa 3000 Zuschauer. Der ohrenbetäubende Lärm verebbte aber plötzlich, als sich auf dem Zielstrich ein schlimmer Sturz ereignete. Während Telekom-Sprinter Olaf Pollack und der Australier Grame Browne mit dem Schrecken davon kamen, erwischte es Petacchis wichtigsten Helfer, den mehrfachen italienischen Meister Marco Velo heftiger. Die erste Diagnose lautete Verdacht auf Schlüsselbeinbruch. Am schlimmsten aber stürzte der Niederländer Kenny van Hummel. Der 23-Jährige schlug auf der Ziellinie mit dem Kopf auf die Straße und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der aufmunternde Applaus und die besten Wünsche der geschockten Zuschauer begleiteten ihn dabei. Während Lamonta mit Hondos zweitem Platz gut im Rennen lag, war Jörg Ludewig, der andere Lokalmatador, nicht zufrieden. »Die lassen mich doch gar nicht fahren«, sagte Ludewig, der sich als T-Mobile-Profi im Peloton erhöhter Aufmerksamkeit erfreut. Lange dominierte Marcel Sieberg aus Castrop-Rauxel das Rennen. Für seine mutige, 160 Kilometer lange Fahrt in einer vierköpfigen Ausreißergruppe erhielt er das Trikot des aktivsten Fahrers. Erst fünf Kilometer vor dem Ziel wurde er eingeholt. Auch an diesem Samstag steht Rheda-Wiedenbrück bei der Niedersachsen-Rundfahrt erneut im Blickpunkt. Die vierte Etappe nach Duderstadt startet neutralisiert um 12 Uhr auf dem Marktplatz. Zehn Minuten später geht es vor der Firmenzentrale des Lamonta-Sponsors Am Jägerweg dann richtig los. Sonntag erreicht die Tour nach 900 Kilometern ihr Ziel in Göttingen. 3. Etappe Bückeburg - Rheda-Wiedenbrück (184,8 km):1. Alessandro Petacchi (Italien) - Team Milram 4:07;33 Std.; 2. Danilo Hondo (Ascona/Schweiz) - Team Lamonta; 3. Robert Förster (Markkleeberg) - Gerolsteiner; 4. Olaf Pollack (Kolkwitz) - T-Mobile Team Gesamtwertung, nach der 3. Etappe: 1. Alessandro Petacchi (Italien) - Team Milram 12:35:08 Std.; 2. Danilo Hondo (Ascona/Schweiz) - Team Lamonta + 0:18 Min.; 3. Graeme Brown (Australien) - Rabobank + 0:20; 4. Olaf Pollack (Kolkwitz) - T-Mobile Team + 0:30; 5. Marco Velo (Italien) - Team Milram gleiche Zeit; 6. Gerald Ciolek (Pulheim) - Wiesenhof + 0:32; 9. Peter Wrolich (Österreich) - Gerolsteiner + 0:34; 10. David Kopp (Köln) - Gerolsteiner + 0:35; 14. Elnathan Heizmann (Waldmössing) - regiostrom SENGES + 0:38; 17. Grischa Niermann (Hildesheim) - Rabobank; 20. Jörg Ludewig (Steinhagen) - T-Mobile Team alle gleiche Zeit.
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