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Hintertür
führt über
Düsseldorf

Metall vor Streik


Düsseldorf (dpa). Die deutsche Metall- und Elektroindustrie mit ihren 3,4 Millionen Beschäftigten steuert auf einen Streik zu. Nach dem Abbruch der fünften Verhandlungsrunde in Bayern beantragte die dortige Tarifkommission gestern beim Bundesvorstand, das Scheitern der Verhandlungen festzustellen und die Urabstimmung einzuleiten. Die Gewerkschaft ließ jedoch eine Hintertür offen: Vor einer Entscheidung des Vorstands soll abgewartet werden, ob es in Nordrhein-Westfalen noch einen Durchbruch gibt. Am Dienstagabend waren die Tarifparteien in NRW ohne Annäherung auseinandergegangen. Die Gewerkschaft hat ein Ultimatum bis Montag 24.00 Uhr gesetzt.
Verhandlungen gab es gestern zudem in den Bezirken Baden- Württemberg, Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) und Niedersachsen. Unterdessen beteiligten sich nach Angaben der IG Metall erneut mehrere 10 000 Metaller in zahlreichen Bundesländern an Warnstreiks.
Überraschend stellte die IG Metall in NRW gestern die geplante siebte Tarifrunde am Freitag wieder in Frage. Die Tarifkommission werde heute über das Scheitern der Verhandlungen beraten. Bei der sechsten Tarifrunde hatten die Metallarbeitgeber entgegen den Erwartungen kein neues Angebot für die 700 000 Metaller auf den Tisch gelegt. Nur wenn positive Signale der Arbeitgeber kämen, könnte es einen weiteren Verhandlungstermin geben.

Artikel vom 20.04.2006