20.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zwei Klagen
gegen den
Tribünenbau

DSC will mit Nachbarn verhandeln

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Zwei unmittelbare Stadionanlieger der Melanchthonstraße haben Klagen gegen Arminias Erweiterungspläne eingereicht. Das hat Wolfgang Goldbeck (Bauamt) gestern auf WESTFALEN-BLATT-Anfrage bestätigt. Am heutigen Donnerstag endet offiziell die Einspruchsfrist gegen den positiven Bauvorbescheid.

Sowohl das Bauamt der Stadt als Beklagte wie auch Bundesligist DSC Arminia als unmittelbar Betroffener bekräftigten am Mittwoch, dass sie erheblichen Spielraum für eine »Gesprächslösung« außerhalb des Klageweges sehen, wenn es um die Stadionerweiterung der SchücoArena geht. Präsident Hans-Hermann Schwick: »Wir werden gleich in der nächsten Woche aktiv auf die Nachbarn zugehen und uns zusammensetzen.« Bereits die letzte Zusammenkunft vor den Osterferien, versichert Schwick, habe er sehr positiv bewertet: »Wir sind sehr an einem guten Miteinander mit den Nachbarn interessiert.«
Bielefelds Bauverwaltung muss sich währenddessen parallel zu Arminias Gesprächsrunde mit dem Inhalt der angekündigten Klagen beschäftigen. Goldbeck: »Wir kennen den Inhalt der Schriftstücke noch nicht. Die werden uns erst noch zugestellt.« Das Einhalten der Einspruchsfrist sei für Anlieger allein aus formalen Gründen wichtig gewesen. Inhaltliche Fragen seien im Anschluss zu prüfen.
Für die Stadt hatte Baudezernent Gregor Moss seinerzeit den positiven Bauvorbescheid erteilt, das Stadion nach den Plänen von Architekt Frank Stopfel an der Ostseite durch eine neue Haupttribüne fertig zu bauen und damit die Auflagen des Lärmschutzes zu erfüllen, die vor dem Verwaltungsgericht Minden erstritten und jetzt von der Umweltbehörde eingefordert werden.
Seit Vorstellung der Pläne für das Bauwerk, das durch aufgesetzte Büros vier Meter höher ausfällt als die vorhandenen Tribünenseiten, wird zwischen Anliegern und Bauherr Arminia diskutiert, ob es Chancen für eine Reduzierung der Bauhöhe gibt. Hans-Hermann Schwick: »Die optisch ansprechende Form der geplanten Erweiterung ist nicht zuletzt für die Nachbarn gewählt worden.« Schwick sieht denn auch gute Chancen für eine einvernehmliche Lösung.
Sollte die bis zum Ende der Spielzeit im Mai erzielt worden sein, steht dem geplanten Baubeginn nichts im Wege. Bauseits reicht die Vorlaufzeit allemal aus, um fristgerecht in der spielfreien Zeit beginnen zu können. Zudem könne man die mit einem Vorbescheid bedachten Pläne in kürzester Zeit im Hinblick auf eine vollwertigen Bescheid genehmigungsfähig machen. Fazit der Planer: Arminia ist startklar.

Artikel vom 20.04.2006