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Am Wochenende mal wieder lesen


Von Dietmar Kemper
Bielefeld (WB). Der eine, Carl Friedrich Gauß, sprang ausgerechnet in der Hochzeitsnacht aus dem Bett und kritzelte eine mathematische Formel auf Papier. Der andere, Alexander von Humboldt, drehte in Südamerika jeden Stein um und schaute Vulkanen in den Schlund. Sowohl der Fürst der Mathematiker (1777 bis 1855) als auch der Entdecker bis dahin fremder Welten (1769 bis 1859) betrieben unermüdlich die »Vermessung der Welt«. Diese Zeitung empfiehlt das gleichnamige Buch von Daniel Kehlmann (Rowohlt-Verlag) zum Welttag des Buches an diesem Sonntag.
In einer Mischung aus Sachbuch und Roman stellt Kehlmann in einfachen, bildhaften Worten Wissenschaft spannend dar. Er zeigt, welch kauzige Männer das Wissen der Menschheit so unermesslich bereichert haben. Gauß verging fast vor Angst, wenn er seine Heimatstadt Braunschweig auch nur für ein paar Tage verlassen sollte, und Humboldt driezte seinen Weggefährten Bonpland so sehr, dass ihn der Franzose am liebsten im Orinoko ersäuft hätte.
Ein Drittel der Deutschen liest regelmäßig Bücher. Nach einer Studie des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Frankfurt greifen sie häufig zu Nachschlagewerken, Sachbüchern, historischen Romanen, Krimis und Heften mit Liebesromanen. Kultur

Artikel vom 22.04.2006