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SchnabelwucherungenUnsere »Tiersprechstunde« mit Dr. Vera Müller-Skuplik
Tierärztin Dr. Vera Müller-Skuplik beantwortet in der »WESTFALEN-BLATT-Tiersprechstunde« regelmäßig Leseranfragen.
Melanie Koch, Harsewinkel: Ich habe zu meinem Wellensittich ein Weibchen dazugekauft, gemeinsam leben die beiden nun seit fünf Wochen in einem großen Käfig. Am Schnabel des Weibchens habe ich seit einigen Tagen Wucherungen festgestellt, die wie ein Schwamm aussehen. Was kann das sein? Ist das für den anderen Vogel ansteckend?Ihr neuer Wellensittich hat sehr wahrscheinlich Schnabelräude, deren Erreger mikroskopisch kleine Milben sind. Diese ernähren sich von hornreichen Substanzen am Schnabel, den Augenlidern und an den Beinen der Wellensittiche und verursachen dabei ein vermehrtes Hornwachstum, saugen aber kein Blut. Das schwammartige Aussehen dieser Schnabelwucherungen kommt durch die Bohrgänge der Milben. Sie sollten das erkrankte Tier dem Tierarzt vorstellen. Durch Betupfen der betroffenen Hautstellen mit Paraffinöl werden die Bohrlöcher verstopft, und die Milben ersticken. Zusätzlich sollten Sie beide Wellensittiche mit Ivermectin, einem Antiparasitikum, das eventuell noch vorhandene Milben abtötet, behandeln lassen.

Gerd Mareschke, Herford: Unser Bobtailrüde hat nach fast jedem Spaziergang mehrere Zecken. Ich habe kürzlich von einer Zeckenschutzimpfung gelesen und möchte gern wissen, ob sie sinnvoll ist?Der Begriff »Zeckenschutzimpfung« ist irreführend, da die Hunde nicht gegen die Zecken geimpft werden, sondern lediglich gegen die Erreger der Lyme-Borreliose, die von Zecken übertragen werden kann. Sie ist sinnvoll in Gebieten, in denen viele Zecken mit Borrelien infiziert sind, besonders in Süddeutschland und in waldreichen Gebieten. Möchten Sie Ihren Hund nicht nur gegen diese Erkrankung, die mit Fieber, Hautveränderungen und Langzeitschäden wie chronischen Gelenksentzündungen einhergeht, sondern generell gegen Zecken schützen, so müssen Sie zusätzlich regelmäßig ein wirksames Anti-Zecken-Mittel anwenden. Zu empfehlen sind sogenannte »Spot-on«-Präparate, die Sie bei Ihrem Tierarzt bekommen.

l Haben auch Sie eine Frage an die Tiersprechstunde? Schreiben Sie eine E-Mail an: tiersprechstunde@westfalen-blatt.de oder per Post an das WESTFALEN-BLATT, Schönes Wochenende, Kennwort »Tiersprechstunde«, Sudbrackstraße 14-18, 33 611 Bielefeld.

Artikel vom 03.06.2006