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Schüco fiebert mit Raikkönen
und den Bielefelder Arminen

Im Sponsoring vorn -ÊHeute Marketing-Owl -ÊGespräch mit Dirk Hindrichs

Bielefeld (WB). Obwohl kein Unternehmen der Konsumgüterindustrie, investiert Schüco jährlich 50 Millionen Euro in Marketing. Mit Erfolg: Heute erhält Firmenchef Dirk U. Hindrichs den vom Bielefelder Marketing-Club vergebenen Marketingpreis »Owl 2006«. Vorab stellte er sich den Fragen von Bernhard Hertlein.

Fenster, Fassade, Photovoltaik: Wofür treibt ein Unternehmen der Bauindustrie Marketing?Hindrichs: Eine Marke schafft Vertrauen. Ausgehend davon muss sich jedes Unternehmen mit Marketing beschäftigen. Dies gilt umso mehr für Anbieter von Gütern und Dienstleistungen, die der Kunde nicht vom täglichen Gebrauch kennt. Tatsächlich bauen die meisten nur ein Mal im Leben. Schon wegen des Energiesparens und Wiederverkaufswertes einer Immobilie ist es von entscheidender Bedeutung, dass nicht irgendein namenloses, billiges Ost-Produkt eingebaut wird, sondern eine Marke, die Vertrauen verdient.

    Eine Marke wie Schüco?Hindrichs: 1996 wurden in Deutschland 26 Millionen Fenstereinheiten verkauft. 2005 waren es noch elf Millionen. Schüco jedoch konnte seinen Umsatz in der gleichen Zeit verdoppeln. Ohne massive Investitionen in die Marke wäre das niemals möglich gewesen.

Und deshalb fährt Schüco bei McLarenMercedes mit?Hindrichs: Wir haben unser Sponsoring 1998 zu einem Zeitpunkt begonnen, als Schüco seine Aktivitäten noch zum überwiegenden Teil auf Deutschland und die angrenzenden Länder konzentrierte. Dagegen genoss Mercedes schon damals als eine der wenigen wirklich globalen Marken weltweit hohes Ansehen. Darüber hinaus kommt in der Formel 1 wirklich High Tech zum Einsatz. Beide Faktoren haben unsere Expansion in heute 75 Länder erleichtert. Heute fragt der argentinische Bauinvestor in Buenos Aires nicht mehr, warum er ausgerechnet eine Schüco-Fassade aus Ostwestfalen einbauen soll. Da hat uns die Formel 1 sehr geholfen.

So sehr, dass Sie inzwischen darauf verzichten könnten?Hindrichs: Könnten -Êvielleicht. Stattdessen haben wir das Engagement sogar verstärkt, weil wir durch unseren nachhaltigen Einsatz für erneuerbare Energien in den vergangenen Jahren wieder näher an den einzelnen Hausbesitzer herangerückt sind. Um bei ihm Vertrauen zu wecken, ist es wichtig, dass der Name Schüco etwa mit der Formel 1 als Werbeträger sichtbar und regelmäßig in Fernsehen und Printmedien auftaucht.

Schlagen sich auch Arminia-Tore in der Schüco-Arena in Aufträgen nieder?Hindrichs: Mit Werbung und speziell auch Sponsoring ist es so, dass auf jeden Fall 50 Prozent der Ausgaben verloren sind. Das Dumme ist nur, dass man vorher nicht weiß, welche 50 Prozent erfolgreich sind. Wir -Êich selbst eingeschlossen - sind jedenfalls von unserem Engagement bei Arminia begeistert. Seit dem Einstieg von Schüco ging es für die Bielefelder nur noch bergauf. Wir sind sogar, das gebe ich gerne zu, ein bisschen überrascht von der großen Medienpräsenz, die Schüco mit der Namensgebung für die Arena erreicht hat.

Das heißt: Das Arminia-Sponsoring ist als Werbung sogar vergleichsweise günstig?Hindrichs: Es ist seinen Preis wert.

Wie hoch ist der Marketing- und Werbeetat?Hindrichs: Insgesamt etwa 50 Millionen Euro.

Welche anderen Werbe- und Sponsoringaktivitäten sind für Schüco noch wichtig?Hindrichs: Natürlich unsere große TV-Kampagne, die, letztes Jahren gestartet, auch 2006 fortgeführt wird. Wir weisen uns durch diese Werbung gegenüber dem Verbraucher als kompetenten Ansprechpartner für Energiesparen im Gebäude und für Strom- oder Warmwassergewinnung durch Photovoltaik aus.

Schüco hat die Krone. Beflügelt dieser Anspruch auch im Alltag?Hindrichs: Ja. Unsere Mitarbeiter und die Kunden sind stolz auf dieses Signal, das natürlich auch ein Versprechen ist. Wir haben den Anspruch, es durch Spitzenleistungen täglich einzulösen.

Welchen Platz erhält die »Marketing-Owl« denn in der Schüco-Trophäensammlung?Hindrichs: Zunächst erhält die Auszeichnung den ersten Platz in unseren Herzen. Als Unternehmen, das nicht in der Konsumgüterbranche beheimatet ist, freuen wir uns besonders über diesen Preis.

Artikel vom 21.04.2006