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Michael Fink will
»Zünglein an der
Waage« spielen

Noch-Armine brennt vor Ehrgeiz

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Die Entzündung der Nasennebenhöhle ist abgeklungen, das Antibiotikum seit ein paar Tagen abgesetzt. »Ich fühle mich völlig fit und würden gerne gegen Wolfsburg spielen«, sagt Arminias Mittelfeldstratege Michael Fink.

Der 24-jährige Schwabe führt gleich mehrere Gründe an, warum er morgen in der SchücoArena den Bielefeldern zum Sieg verhelfen will. »Wir kommen zwar nicht mehr in Abstiegsnöte, dennoch will ich mich am Saisonende mit einem einstelligen Tabellenplatz aus Ostwestfalen verabschieden. Und dafür brauchen wir nun mal die drei Punkte«, nennt Fink sein vorrangiges Ziel.
Mit einem Auge schielt er natürlich inzwischen auch auf seinen zukünftigen Arbeitgeber Frankfurt. »Wenn Wolfsburg in Bielefeld verliert, wird es für die Eintracht ein bisschen leichter, den Klassenerhalt zu realisieren. Wir können echte Schützenhilfe leisten.«
Nur ein winziges Pünktchen liegen Frankfurt und Wolfsburg vor dem 31. Spieltag auseinander, und Arminia könnte das »Zünglein an der Waage« spielen. »Meine Eltern sitzen diesmal in Stuttgart auf der Tribüne und drücken Frankfurt im Gottlieb-Daimler-Stadion die Daumen«, grinst der Noch-Armine verschmitzt und versichert: »Meinem Vater ist es eigentlich egal, wer gewinnt. Aber meine Mutter ist schon ganz heiß auf meinen zukünftigen Verein.«
Ob »Michi« Fink nach der Münchener Pause gegen Wolfsburg wieder spielt, will DSC-Coach Thomas von Heesen erst heute entscheiden. »Ich schaue genau hin und erwarte ein hohes Maß an Aggressivität. Gegen den VfL wollen wir im Heimspiel unser Punktekonto aufbessern.« Dabei kann es ihm nur Recht sein, wenn seine Schützlinge in der Bundesliga-Schlussphase vor Ehrgeiz brennen.
Dass die Anstrengungen in den letzten vier Partien für den gesamten Kader eine Selbstverständlichkeit sind, erklärt der verletzte Fatmir Vata: »Für uns geht es schließlich auch um Prämien. Zudem wollen sich einige Kollegen für neue Verträge empfehlen.« Der Albaner rechnet frühestens gegen Duisburg wieder mit seinem Einsatz. Noch zwicken die Adduktoren ein bisschen. »Deshalb kann ich zurzeit nur laufen. Aber nächste Woche will ich wieder in das Mannschaftstraining einsteigen«, hofft Vata auf schnelle Besserung.
Zum leidigen Thema Sibusiso Zuma, dessen Berater Rob Moore völlig überraschend den neuen Vertragspoker eröffnet hat und eine Aufbesserung der Bezüge verlangt, will sich von Heesen nicht äußern. Nur soviel sagt er doch: »Moore ist durchschaut. Er will nur Geld auf Kosten des Spielers machen. Damit ist er schon kürzlich in Frankfurt abgeblitzt.«
Während die Arminen gestern vormittag trainierten, lenkte Zuma seine sportliche Nobelkarosse BMW Z4 auf das Trainingsgelände und verschwand nach einem kurzen Statement schnell im Umkleidetrakt. »Ich fliege heute Abend um 20 Uhr von Frankfurt aus nach Hause. Jetzt habe ich noch etwas Zeit und kann den Kindern Autogramme schreiben.« Von Heesen nahm es allenfalls nur Kenntnis: »Zuma ist vorerst freigestellt.«

Artikel vom 21.04.2006