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Der Rekord ist nicht wichtig

Arsenal legt ein 1:0 vor - Lehmann redet schon vom Cup

London (dpa). Selbst ein Eichhörnchen, das zehn Minuten in seinem Strafraum herumirrte, konnte Jens Lehmann nicht aus der Erfolgsspur bringen.

Der deutsche Nationalkeeper kann im Halbfinal-Rückspiel beim FC Villarreal einen Rekord aufstellen und mit dem FC Arsenal erstmals ins Finale der Champions-League einziehen. »Das 1:0 ist für uns ein besseres Ergebnis als für die Spanier«, sagte Lehmann, dem nach 656 Minuten ohne Gegentor nur weitere drei Minuten fehlen, um die zehn Jahre alte Bestmarke des Niederländers Edwin van der Sar zu brechen.
Seit dem 22. Februar 2005 (1:3 beim FC Bayern) musste die neue deutsche Nummer 1 in der Königsklasse nicht mehr hinter sich greifen. Übersteht er am Dienstag in Villarreal die Anfangsphase unbeschadet, überbietet er van der Sars Rekord aus der Saison 1995/96, in der er mit Ajax Amsterdam laut offiziellen UEFA-Angaben 659 Minuten ohne Gegentor blieb.
Doch der 36-Jährige denkt nicht an diese Bestmarke: »Da kann man sich nichts für kaufen. Wenn man den Gewinn der Champions League gegen so einen Rekord eintauschen könnte, dann macht man das sicher«, erklärte Lehmann. Für Arsenal, das in der Gruppenphase fünf Mal mit Ersatzkeeper Manuel Almunia antrat, war es das neunte Zu-Null-Spiel und die 12. Partie ohne Niederlage in Serie. Toure hatte in der 41. Minute das Tor des Tages gegen Villarreal erzielt.
Die Emotionen schlugen hoch nach dem Schlusspfiff. Viele Londoner nahmen Abschied vom legendären Highbury-Stadion, das sein letztes Europacup-Spiel erlebte, da Arsenal kommende Saison nach 93 Jahren nur wenige hundert Meter weiter ins Emirates Stadium umziehen wird. Die Spanier hingegen schimpften auf den österreichischen Referee Konrad Plautz, der ihnen nach einem klaren Foul an José Mari einen Elfmeter verweigerte. Manager Manuel Lizena wetterte: »Der Schiedsrichter war unterirdisch.«

Artikel vom 21.04.2006