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Dornberger »Trotzköpfe«

Landesliga: Schmidtke bei Türk Sport auf dem Prüfstand

Von Frederic Gast
Bielefeld (WB). »In dieser Liga kann jeder jeden schlagen«. Diese oder ähnliche Aussagen hörte man in der jüngsten Vergangenheit häufiger von Landesligatrainern - und die Tabelle belegt diese Einschätzung. Zwischen dem vierten (Maaslingen) und dem 15. Platz (TuS Jöllenbeck) liegen nur elf Punkte.

Lediglich drei Teams konnten sich vom Rest der Tabelle ein wenig absetzen und werden die Meisterschaft wohl unter sich ausmachen. Darunter mit dem Rangzweiten TuS Dornberg und dem VfL Theesen (Dritter) zwei ambitionierte Bielefelder Crews.
Der VfL empfängt am heutigen Nachholspieltag (18.30 Uhr) Spitzenreiter SC Wiedenbrück und könnte bei einem Sieg mit den Wiedenbrückern gleichziehen. Lediglich das bessere Torverhältnis spräche dann noch für den SC. Dieses besserte Wiedenbrück beim 7:0-Erfolg gegen den TuS Dornberg am Ostermontag noch einmal kräftig auf. Die Wiedenbrücker kommen folglich mit breiter Brust nach Theesen.
VfL-Coach Andreas Brandwein sieht dem Duell relativ entspannt entgegen. »Ich bin zuversichtlich, dass wir nicht als Verlierer vom Platz gehen«, so Brandwein. Trotz der momentan hervorragenden Ausgangsposition schiebt Brandwein die Favoritenrolle im Kampf um den Aufstieg weit von sich: »Wenn Dornberg oder Wiedenbrück mit ihrer Qualität nicht aufsteigen, dann haben die Vereine etwas falsch gemacht«.
Es ist sogar noch möglich, dass in der nächsten Spielzeit zwei Teams eine Klasse höher antreten dürfen: Wenn aus der Regionalliga keine Mannschaft in die Oberliga Westfalen absteigen sollte, müsste die Oberliga nach der abgelaufenen Saison von »unten« aufgefüllt werden. Dies könnte sich bis in die Landesligen auswirken. Mit ein bisschen Glück kriegt der Zweite in der Landesliga die Chance, über die Relegation aufzusteigen.
Auf derlei eventuelle Hinterürchen will sich der TuS Dornberg nicht verlassen. Nach dem Debakel in Wiedenbrück erwartet die Truppe von Jürgen Prüfer heute Abend (19 Uhr) den TuS Tengern. »Wir müssen unser Spiel gewinnen«, spricht Prüfer aus, was ohnehin alle wissen. Beim TuS wird auf eine kollektive Trotzreaktion der Mannschaft gebaut. Kommt diese und geht der TuS als Sieger vom Platz, stehen die Chancen gut, am Freitag erneut den Platz an der Sonne genießen zu dürfen. »Morgen werden die Karten wieder neu gemischt«, prophezeite Prüfer gestern.
Der FC Türk Sport ist der beste Beweis dafür, wie eng die Liga ist. Vor ein paar Wochen noch mitten im Abstiegskampf, steht der FC acht Spieltage vor Schluss auf dem sechsten Rang. »So schnell, wie man da rauskommt, kommt man auch wieder rein«, warnt Trainer Beysafa Uludasdemir davor, Bu-stedt (19 Uhr, Kupferhammer) auf die leichte Schulter zu nehmen. Uludasdemir wird bei seiner Arbeit unterstützt von Thomas Schmidtke. Schmidtke durchläuft bei Türk Sport momentan eine Art »Testphase«. Nach der Saison wird entschieden, ob er ab Sommer Uludasdemir als Übungsleiter ablösen wird.
Der TuS Jöllenbeck reist nach Clarholz (18.30 Uhr). Die »Jürmker« können bei einem weiteren Sieg bis auf einen Punkt an die Nichtabstiegsplätze heranrücken.

Artikel vom 20.04.2006