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Betrugsfälle:
Familienvater
vorbestraft

Schulpflicht verletzt?

Bielefeld (WB/ewp). Die Stadt Hagen prüft, ob ein 47 Jahre alter arbeitsloser und obdachloser Familienvater aus Bielefeld gegen die Schulpflicht verstoßen und die Fürsorgepflicht gegenüber seinen Kindern verletzt hat.

Nach Angaben von Stadtsprecher Karsten-Thilo Raab werde zudem versucht, die Mutter der vier Kinder im Alter von acht bis 15 Jahren ausfindig zu machen. Ferner werde der leibliche Vater der 15-jährigen Tochter gesucht, da der Bielefelder die Vaterschaft bestreite.
Wie berichtet, war der 47-jährige am Ostermontag in Hagen von der Polizei festgenommen worden, da er eine Benzinrechnung über 50 Euro nicht bezahlen konnte. Die Beamten entdeckten in einem Kleinbus mit Bielefelder Kennzeichen nicht nur die vier Kinder, sondern auch sieben Hunde, eine Katze und zwei Wasserschildkröten. Die Kinder befinden sich inzwischen in der Obhut des Jugendamtes. Sie haben seit 2002 nur kurzfristig eine Schule in Spanien besucht. Seit Oktober 2005 leben die Kinder mit ihrem Vater wieder in Deutschland.
Der Vater befindet sich wieder auf freiem Fuß. Wenn er einen festen Wohnsitz und eine geräumige Wohnung nachweise, könnten die Kinder zu ihm zurückkehren, sagte Raab. Diese Übereinkunft sei zwischen dem Bielefelder und dem Jugendamt getroffen worden.
Der 47-Jährige, der bis 2002 im ostfriesischen Aurich gemeldet war, ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft wegen Betruges einschlägig vorbestraft. Ein Betrugsverfahren aus diesem Jahr sei noch anhängig, sagte Leitender Oberstaatsanwalt Werner Kramer (Aurich) dieser Zeitung. Der Bielefelder habe sich 1700 Euro geliehen und nicht zurückgezahlt. Alle anderen Ermittlungsverfahren wegen Betruges seien inzwischen abgeschlossen. In Hagen läuft gegen den Bielefelder ferner ein Strafverfahren wegen Verdachts des Tankbetruges, teilte die Polizei mit. Die Staatsanwaltschaft Aurich hatte den Familienvater zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben.

Artikel vom 20.04.2006