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Die Freizeit muss
nicht Leerzeit sein

Aktionstag der »Behindertenhilfe«

Bielefeld (WB/mzh). Immer noch zu oft geschieht es, dass Behinderte mit ihren Bedürfnissen übersehen oder überhört werden. Diesen Umstand soll das »Forum Bielefelder Behindertenhilfe« vermeiden helfen.

Am Freitag, 5. Mai, setzen sich die Mitarbeiter lokaler Behinderteninstitutionen, Angehörige und die Betroffenen selbst zusammen, um gemeinsam Wünsche zu artikulieren und Probleme anzupacken. Die Suche nach kreativen Lösungen steht im Vordergrund des vierten »Forums«, dessen bisherige Ausgaben (vormals »Werkstattag« genannt) als zu theorielastig verworfen wurden.
Das Motto »Freizeit - freie Zeit oder leere Zeit?« gibt die Richtung vor: Das »Forum« in der Volkshochschule (Ravensberger Park) kreist um beispielsweise um die Frage, warum Behinderte Angst haben, eine Disco zu besuchen, und in Workshops wollen sich die Arbeitsgruppen musikalisch, auf der Theaterbühne und in der Videowerkstatt mit behindertenspezifischem Freizeitverhalten beschäftigen. Ein weiteres Team schreibt sich frei, wieder andere packen eine »Freizeit-Palette«.
Das Bielefelder »Forum« spricht am Aktionstag (9.00 bis 14 Uhr) nicht über die Betroffenen, sondern mit ihnen. »Aus der gemeinsamen Arbeit lernen alle Beteiligten«, versichert Günther Ohlendorf, der städtische Koordinator der heimischen Behindertenhilfen.
»Viele Erkenntnisse vergangener Aktionstage sind in unsere Arbeit eingeflossen«, sagt Regine Weißenfeld, die die Bodelschwinghschen Anstalten vertritt. »Sofern die Meinungen der Betroffenen die Entscheidungsfindung mitbestimmen, steigt die wechselseitige Wertschätzung«, fügt Regine Katterle vom Verein »Gemeinsam Wohnen in Bielefeld« hinzu.
Das »Forum Behindertenhilfe« will am 5. Mai um 14 Uhr die Ergebnisse der Workshops »wie bei einer Messe« (Angelika Wünnerke, »Gesellschaft für Sozialarbeit«) präsentieren. Etwa 100 Teilnehmer werden erwartet, doch noch sind Mitmach-Plätze frei. Wer sich anmelden möchte - ob Angehöriger (zehn Euro Gebühr) oder Betroffener (fünf Euro) -, hat bis zum 24. April Zeit: telefonisch unter 51-65 58 bzw. unter Guenther.Ohlendorf@Bielefeld.de per E-mail.

Artikel vom 19.04.2006