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Mit Opa im Stadion

Laura Green: »Meadow Lane, Nottingham« (5)


Der Fußball fasziniert auch Künstler. Heute als Folge 5 unserer kleinen »Galerie der Kickerbilder«: Laura Green (26; England): Meadow Lane, Nottingham (2001).
Die Londoner Künstlerin ist vom Fußball wie von der zugehörigen Kultur fasziniert, seit sie sieben Jahre alt war: Besuche im Stadion mit Vater und Großvater machten sie zum Arsenal-Fan. Stadien seien ein Gradmesser für die Beliebtheit des Fußball in einer Stadt, meint Laura Green, was durchaus stimmen mag, denn wird nicht in die Errichtung dieser architektonischen Paradestücke oft mehr Geld gepumpt als in andere Zweckbauten? So lockt man Menschen von außerhalb an, auch wenn sie die Stadt nur für die Dauer von 90 Minuten besuchen. In ihren Arbeiten will die Künstlerin die Arena von ihrer banalen Funktion des »Menschenbehältnisses« lösen und in einen Kunstgegenstand umwandeln. Die Wucht des Eindrucks, allein in einem menschenleeren Stadion zu stehen, sei enorm, findet die Anhängerin der »Gunners«, und sie hegt nicht zuletzt die Hoffnung, mit Bildern wie den ihren die Fans in eine Galerie locken und den Intellektuellen die Tür zum Fußball öffnen zu können.
Laura Green zeigt ihre Werke vor allem in London und Umgebung, war aber auch schon in New York zu sehen.Matthias Meyer zur Heyde

Artikel vom 26.04.2006