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Es blüht so bunt im Stadtpark

Mehr als 5500 Stiefmütterchen in Grünanlagen im Bielefelder Süden

Von Ulrich Hohenhoff
und Peter Monke (Foto)
Brackwede (WB). »Da geht einem ja richtig das Herz auf«, freut sich Hildegard Müller (82) beim Anblick des bunten Blütenmeeres im Brackweder Stadtpark. Und so wie der alten Dame geht es vielen, die in diesen Tagen einen Blick auf die öffentlichen Grünflächen in Brackwede, Ummeln, Quelle und Gadderbaum werfen.

Allein mehr als 5500 farbenprächtige Stiefmütterchen haben Mitarbeiter des Umweltbetriebes gepflanzt, dazu noch Rosen und Stauden. Einer der größten und - wie André Möller vom Umweltbetrieb sagt - »repräsentativsten« Pflanzbereiche ist der Brackweder Stadtpark, dessen Beete zum Teil ganz neu angelegt wurden. Die »grüne Lunge« im Herzen von Brackwede präsentiert sich in einer Farbenpracht, die ihresgleichen sucht. Rote, gelbe, weiße, blaue und gemischtfarbige Stiefmütterchen bestimmen das Bild auf dem großflächigen Areal. Etwa 4000 Stiefmütterchen wurden hier von Mumi Ellerbrake und Peter Girlich vom städtischen Umweltbetrieb in den Boden gebracht, dazu 300 Rosensträucher. Die Rosenbeete wurden neu gestaltet, nach der Bepflanzung mit pflegeleichtem braunen Mulch abgedeckt. Mit weiteren Stauden und Rosen, die noch vorhandene Lücken füllen, wird die Stadtparkbepflanzung in den nächsten vier Wochen abgeschlossen.
Eine Sorge allerdings plagt die Mitarbeiter des Umweltbetriebs. »Erfahrungsgemäß verschwinden in den ersten Tagen nach der Pflanzung 50 bis 100 Stiefmütterchen auf dubiose Art und Weise«, klagt Mumi Ellerbrake. Auch Radler, die von der Fußgängerbrücke gedankenlos und ohne Rücksicht in und über die Beete fahren, sind für das Anwachsen der jungen Pflanzen nicht gerade förderlich. Zur Abgrenzung wurden die Beete erst einmal mit Flatterband markiert. »Das bleibt aber nur ein Provisorium«, sagt Ellerbrake. Den »letzten Schliff« bekommt der Brackweder Stadtpark, wenn das vorhandene blaue Wasserbecken gereinigt und wieder mit erfrischendem Nass gefüllt ist.
Auch die Treppenstraße profitiert von den Pflanzaktivitäten. Hier wurden in die vorhandenen Kübel fast 500 Stiefmütterchen gepflanzt. Die reinen Blumenkosten für die beiden Bereiche liegen bei etwa 650 Euro, dazu kommen die Arbeitskosten des Umweltbetriebes für das eingesetzte Personal. Die Aktion dauerte etwa eine Woche.
In Bielefeld gibt es insgesamt sechs so genannte Pflegebezirke, für die der Umweltbetrieb zuständig ist. Dazu kommt als Extra-Position der Botanische Garten mit seiner herrlichen Pflanzenvielfalt. André Möller: »Trotz knapper Haushaltslage versuchen wir, den Bürgern etwas Schönes zu bieten.«

Artikel vom 20.04.2006