22.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

HSV jagt die Bayern »ohne Sechs«

Keller-Treffen in Köln: MSV Duisburg droht schon der sichere Abstieg

München (dpa). Im Fernduell um den Titel sieht Bayern Münchens Trainer Felix Magath seinen Club in einer »komfortablen Situation«, im Tabellenkeller könnte Duisburg als erster Absteiger feststehen.

Beim FSV Mainz 05 wollen die Bayern am 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga ihren Vier-Punkte-Vorsprung auf Verfolger Hamburger SV zumindest halten. Insgeheim hoffen sie aber auf einen Ausrutscher des HSV gegen den zuletzt vier Mal in Serie siegreichen Tabellenfünften Bayer Leverkusen. »Wir sind gut drauf und lassen uns nichts mehr nehmen«, wischte Magath jeglichen Gedanken an eine Überraschung im Meisterschaftsrennen beiseite.
Zumal den HSV im Saisonendspurt erhebliche Personalsorgen plagen. Sechs Profis, darunter Regisseur Rafael van der Vaart und Kapitän Daniel van Buyten, fallen sicher aus. »Wir wollen deshalb aber nicht rumheulen, sondern die Ärmel aufkrempeln«, sagte HSV-Coach Thomas Doll vor dem »echten Spitzenspiel« der beiden besten Rückrundenteams. Die Leverkusener, die ihren fünften Rang verteidigen wollen, können in Bestbesetzung antreten. »Wir haben eine gute Phase, die wir natürlich ausbauen müssen«, forderte Trainer Michael Skibbe.
Vor einer vermeintlich leichteren Aufgabe stehen die Bayern. Beim Tabellen-14. Mainz soll eine Vorentscheidung im Titelkampf herbeigeführt werden.
Im Tabellenkeller kommt es zum »Abstiegs-Endspiel«: Der Vorletzte 1. FC Köln (24 Punkte) empfängt den Letzten MSV Duisburg (23). Nur der Sieger darf weiter vom Klassenverbleib träumen.
Besondere Brisanz verleihen der Partie die Vorfälle aus dem Hinspiel, als der damalige MSV-Coach Norbert Meier dem Kölner Profi Albert Streit eine »Kopfnuss« verpasst hatte. Sollte der MSV verlieren und Wolfsburg (30), Mainz (30) und Frankfurt (31) gewinnen, stünde Duisburg als erster Absteiger fest. Vor dem Duell in Köln stellte der Duisburger Markus Kurth fest: Wir sind gemeinsam aufgestiegen. Und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass wir auch gemeinsam die erste Liga wieder verlassen müssen.«

Artikel vom 22.04.2006