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»Überraschung«: Auch der
goldene Finalball ist rund

Beckenbauer glaubt an das deutsche Wunder


Berlin (dpa). Deutschland muss sich aus Sicht von Franz Beckenbauer bis zur Fußball-WM erheblich steigern, um am 9. Juli im Berliner Olympiastadion mit einem goldenen Ball um den vierten Titel spielen zu können. »In dem Zustand würde ich nicht viel auf die Mannschaft geben. Ich glaube aber an Jürgen Klinsmann und seine Mannschaft und denke, dass sie das durchziehen«, sagte der OK-Chef gestern bei der Vorstellung des Final-Balls in Berlin.
Hersteller adidas hat dafür eine überwiegend in Gold gehaltene Kugel mit dem Namen »Teamgeist Berlin« produziert. Adidas-Chef Herbert Hainer betonte, ein besonderes Ereignis brauche auch einen besonderen Ball. Beckenbauer zeigte sich verwundert, dass bisher noch niemand zuvor auf diese Idee gekommen war und stellte trocken fest: »Das Überraschende bei dem Ball ist, dass er rund ist.« Auch die schwarz-weißen Bälle für die übrigen Partien wurden auf Stelen unter freiem Himmel am Brandenburger Tor präsentiert. Auf jedem Exemplar für die Vorrundenspiele sind die Namen der Mannschaften, das Datum des Spieltages, Spielort und Stadionname vermerkt.
Beckenbauer hofft, dass die deutsche Elf mit einem guten Start und den heimischen Fans im Rücken in den Genuss kommt, mit dem goldenen Ball spielen zu dürfen. Ausdrücklich lobte er die Entscheidung von Torhüter Oliver Kahn, auch als Nummer zwei hinter Jens Lehmann an der WM teilzunehmen. »Kahn hat sich mehr als weltmeisterlich verhalten. Er ist über seinen Schatten gesprungen, das ist menschliche Größe«, sagte Beckenbauer. Der Bayern-Keeper werde beruhigend auf die Spieler einwirken, die wie er nicht zum Einsatz kämen: »Das ist eine Rolle, die er perfekt erfüllen kann.«
Die Vorbereitungen für die WM sieht Beckenbauer voll im Plan. Dem Auftakt zwischen Deutschland und Costa Rica am 9. Juni in München fiebert der Weltmeister von 1974 regelrecht entgegen: »Von uns aus könnte die WM morgen beginnen. Wenn das Eröffnungsspiel gestartet wird, wenden wir uns dem Wesentlichen zu. Dann gibt es keine Nebenschauplätze mehr.«

Artikel vom 19.04.2006