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Bahn verschärft Fahrscheinkontrolle


Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Die Deutsche Bahn will in Zukunft konsequent gegen Schwarzfahrer vorgehen. In den Nahverkehrszügen würden von den Schaffnern grundsätzlich keine Fahrscheine mehr verkauft, sagte ein Bahnsprecher. Die einzige Ausnahme sei ein Anschlussticket für die Weiterfahrt, wenn eine gültige Fahrkarte vorgezeigt werde. Ausreden, wie fehlendes Kleingeld, um am Automaten eine Fahrkarte kaufen zu können, würden nicht mehr akzeptiert.
Alle Reisenden, die keinen gültigen Fahrausweis vorzeigen könnten, müssten ein erhöhtes Beförderungsentgelt von 40 Euro zahlen. Wenn der ertappte Fahrgast die Zahlung sowie die Angabe seiner Personalien verweigere, werde in der Regel die Polizei eingeschaltet. Das neue Kontrollkonzept werde nach der Fußball-Weltmeisterschaft zielstrebig umgesetzt. Hierzu soll ein schriftlicher Leitfaden für alle Schaffner erstellt werden. Ferner sind zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen Schulungen der 800 Zugbegleiter geplant.
Nach Angaben des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Köln ist die Zahl der Schwarzfahrer im öffentlichen Personennahverkehr von 2,5 Prozent auf bis zu fünf Prozent gestiegen. Der Schaden für die Verkehrsunternehmen liege jährlich zwischen 300 und 500 Millionen Euro.

Artikel vom 21.04.2006