19.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Weniger Hurra, dafür mit mehr Köpfchen!«

TuS N-Lübbecke will Kiel zum Stolpern bringen

Lübbecke (WB/Kru). Keine Angst vor großen Tieren. Eine Redewendung, die durchaus auf Handball-Bundesligist TuS N-Lübbecke zutrifft, denn der geht ziemlich frech in seine heutige Hausaufgabe. Wenn um 20 Uhr Meisterschaftsfavorit THW Kiel in der Kreissporthalle vorstellig wird, dann geht es Jens Pfänder und seinen Jungs in erster Linie nicht um Schadensbegrenzung - dann wollen sie was reißen.

»Wir wollen angreifen«, gibt Pfänder die Losung aus, um dann noch konkreter zu werden. »Damit wir nicht im Niemandsland der Tabelle verschwinden, wollen wir aus den noch ausstehenden acht Spielen zehn Punkte erreichen.« Ein hohes Ziel, denn im Endspurt der Saison 2005/06 haben es die Handballer vom Wiehengebirge neben Kiel daheim u.a. mit Lemgo zu tun und müssen zum Beispiel noch in Göppingen und Kronau-Östringen auflaufen. Außerdem auch im für die Gastgeber richtungweisenden Derby bei GWD Minden, das nach jetzigem Stand wohl einmal mehr ausverkauft sein wird. Also keine leichte Aufgabe, die sich die Nettelstedter gesteckt haben. Das Hauptaugenmerk gilt aber zunächst einmal der »Zebra-Herde« aus dem Norden.
Und eben diese Kieler dürfen sich heute gar keine Blöße zeigen, wollen sie Widersacher Flensburg nicht noch einmal auf den Plan rufen. Oder verspielen »Noka« Serdarusic und seine Mannen ausgerechnet im größten Handballkreis Deutschlands den sicher geglaubten Titel? Folgt der Schlappe von Minden jetzt die Pleite von Lübbecke? »Beim Final Four hat man gesehen, dass Kiel zu schlagen ist. Davon habe ich mich selbst in Hamburg überzeugen können,« erklärt Jens Pfänder. »Aber es muss schon alles passen. Kiel ist ein Team mit europäischen Top-Talenten, das aber gegen Kronau Nerven gezeigt hat.« Der TuS läuft also mit breiter Brust auf. »Wir müssen nur mit etwas weniger Hurra, aber dafür mit mehr Köpfchen spielen und dürfen es angesichts des Kieler Tempos nicht zu einem Konditionstest werden lassen.«

Artikel vom 19.04.2006