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Äpfel statt
Apfelsinen

Hermannslauf 2006: 7100 Starter

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld(WB). Eine Erfolgsgeschichte ohne Ende: Auch in diesem Jahr mobilisiert der Hermannslauf am letzten Sonntag im April die Massen. Das ewige Auf und Ab der 31,1 km-Strecke durch den Teutoburger Wald ist am 30. April wieder für 7100 Aktive eine echte Herausforderung.

»Der Zuspruch ist ungebrochen«, konnte gestern Günter Entgelmeier, der Vorsitzende des veranstaltenden TSVE 1890 Bielefeld hocherfreut verkünden. Und wenn er nicht immer so sachlich wäre, dürfte er sogar sagen: Er ist noch größer geworden. Denn noch nie in der nunmehr 35-jährigen Geschichte des Hermannslaufes ist das Teilehmerlimit so früh erreicht worden wie in diesem Jahr.
Auf der unverändert gebliebenen Strecke vom Hermannsdenkmal in Detmold-Hiddesen zur Sparrenburg in Bielefeld werden sie dieses Mal nicht so viel Ungewohntes erleben. Allerdings haben die TSVE-Macher die Verpflegung optimiert: Es gibt weniger Apfelsinen, dafür erstmals Äpfel. Laufen ist eben auch Geschmacksache.
Als Stimmungsmeile will sich auch 2006 neben der Zielpromenade in Bielefeld die Innenstadt Oerlinghausens einmal mehr profilieren. »Die Kulisse ist oben auf dem Tönsberg schon zu hören«, schwärmte gestern Horst Biere von der LG Oerlinghausen, der als Mann am Mikrofon notfalls auch nachhelfen würde.
Die Favoritenliste ist dieses Mal allerdings überschaubarer als in den Vorjahren. Insbesondere bei den Frauen scheint der Kampf um das Podium in Abwesenheit der dreifachen Siegerin Heike Mohn offener denn je zu sein. Noch nicht offiziell gemeldet, aber dennoch ganz hoch im Kurs steht Gisela Steinbeck von der DJK Gütersloh. Sie habe den Osterlauf am vergangenen Wochenende »geschwänzt«, um im Teuto für den »Hermann« zu trainieren, hieß es gestern. Ihr am nächsten dürften Kirsten Heckmann (SV Brackwede) und Sylvia Krull (Laufladen Endspurt) kommen.
Bei den Männern könnte nach einer Phase der Hermannslauf-Enthaltsamkeit mit dem Triathleten Ingmar Lundström (Active Sportshop) der Sieger von 1999 weit vorn landen. Auch der Münsteraner Thomas Böckenholt, Zweiter von 2003, hat wieder Lust auf den harten Lauf durch den Teuto.
Ebenso wie die ebenfalls stark eingeschätzten Oliver Reins (SV Brackwede), Volkmar Rohlfes (Eintracht Bielefeld) und Michael Brand (NSU Brakel) müssen sie aber erst einmal an Marcus Biehl vorbei. Der inzwischen für den Laufladen Endspurt startende zweimalige Hermannslaufsieger will auch als frischgebackener Vater nicht hinterrennen.

Artikel vom 19.04.2006