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Kunde gibt den Auftrag

Verkaufstalent gefragt

Bielefeld (WB/in). Eine Edel-Parfumerie in der Düsseldorfer Altstadt plant einen Umbau. Dafür ein Angebot abzugeben und den Auftrag zu planen sind Kernbestandteile der neuen Malermeister-Prüfung.

Zwar muss der Prüfling nach wie vor zeigen, dass er auch die konkrete Arbeit beherrscht. Doch dies ist nur noch der kleinere Teil.
Für die Prüfenden hat diese neue Schwerpunktbildung zur Folge, dass nicht mehr so einfach zwischen »Richtig« und »Falsch« unterschieden werden kann. Im konkreten Fall können mehrere Wege zum Ziel führen. Und es hängt nicht zuletzt am Auftreten und am Verkaufstalent des Prüflings, ob er den von ihm gewählten als plausibel darstellen kann.
Im konkreten Fall sind plötzlich Geschmacksfragen von großer Bedeutung. Passt beispielsweise eine bestimmte Farbe oder Schrifttype zum Stil einer Edel-Parfumerie? Wer hier daneben liegt, riskiert eine schlechtere Benotung. Dies gilt noch mehr für Fehler in der Kalkulation. Da kann der Handwerker schließlich noch so schöne und gute Arbeit abliefern -Êwenn er keine Gewinne macht, wird er nicht lange überleben.
Gute Nachricht für die Prüflinge: Es gibt keine Sperrfächer mehr, in denen man mindestens mit einer »Vier« (ausreichend) abschließen musste. Entscheidend ist nur noch die Durchschnittsnote.

Artikel vom 19.04.2006