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Originelle Zunftzeichen als Schmuck

Jöllenbeck: Hegge-Team schuf Maibaum der Superlative - Windensystem zum Aufrichten

Von Elke Wemhöner
(Text und Foto)
Jöllenbeck (WB). Allein die Zahlen beeindrucken: 20 Meter hoch, rund 700 Kilo schwer, zwölf Zunftschilder und drei Tannenkränze. Das Hegge-Team aus Jöllenbeck hat sich mit seinem Maibaum-Projekt selbst übertroffen. Und sie wollen gewinnen: beim Maibaum-Wettbewerb des WESTFALEN-BLATTs.

Was die Gestaltung von Festen angeht, wusste das Hegge-Team (der Name gründet sich auf der Bezeichnung für das Moorbachtal oberhalb des Wörheider Weges) schon immer zu überraschen. Zum Oktober-Fest 1999 wurde ein uriger Stadel auf dem Grundstück Tönsing eingeweiht. Als nächstes wurde ein 9,30 Meter großer Maibaum mit der bayrischen Farbgestaltung errichtet. Die Wahl einer Maikönigin war immer mit kniffligen Quizfragen oder Aufgaben verknüpft. Familienmitglieder geraten sofort ins Schwärmen, wenn sie von den fröhlichen Festen erzählen.
Die Erwartungen des Freundeskreises spornt das Hegge-Team - federführend sind Eckhard Tönsing, Hartmut Blomeyer, Bernd Heidsiek und Thomas Diekmann - zu neuen Projekten an. Eimal ganz abgesehen von der Freude, Neues auszuprobieren. Und für das Maifest 2006 waren sich alle elf Team-Mitglieder einig: »Wir machen Nägel mit Köpfen.«
Drei Kilometer Luftlinie entfernt, in Theesen, wurde der passende Baum gefunden: eine gerade gewachsene Fichte. Per Schwertransporter gelangte sie an den Wörheider Weg (kurzzeitige Straßensperrungen eingeschlossen). Während die Einen den Stamm bearbeiteten - Äste sauber entfernen, Rinde abschälen - bereiteten die Anderen das Baum-Fundament vor. Denn ohne stabile Halterung - das war allen klar - konnte der Baum nicht sicher aufgestellt werden. Ein Teammitglied mit Konstrukteur-Fähigkeiten entwickelte eine standfeste Halterung aus Winkelschienen, die zudem eine wichtige Eigenschaft hat: sie erleichtert über ein ausgeklügeltes Hebel- und Windensystem das Aufrichten des Maibaums. Und für eine solche Einrichtung war ein solides Fundament für Bielefelds größten Maibaum notwendig.
Als es um das Ausschmücken der Baumstammes ging, schlug die Stunde von Bernd Heidsiek. Er entwarf für jedes aktive Teammitglied ein »Zunftzeichen« - angelehnt an die Handwerkstradition. Es zeigte typische Merkmale des Berufs. Auf Holzplatten in der Größe 82 mal 60 Zentimeter aufgetragen, werden sie an sechs Querstangen gehängt. Schild Nr. 12 ist übrigens den Frauen der Teammitglieder gewidmet, die ideell und auch tatkräftig das Maibaum-Projekt unterstützen. Und das 13. Schild zeigt das Jöllenbecker Wappen.
Die Grundfarben für den Baum sind übrigens nicht blau-weiß - also bayrisch - sondern zeigen Grün-Weiß-Rot, die NRW-Farben. Und drei Tannenkränze (zwei Meter, 1,60 und 1,20 im Durchmesser) schmücken die Spitze
Das Hegge-Team liegt gut im Zeitplan; jetzt sind nur noch Details zu richten. Auch die Ehefrauen sehnen den 1. Mai herbei. Allerdings auch, weil bislang jeder Samstag mit dem Projekt »Maibaum« gut ausgefüllt war.

Artikel vom 19.04.2006