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Türen trennen und verbinden

Neben ansprechender Optik bestimmen innere Werte Qualität und Komfort

Türen sind Zugang und Abschluss zugleich. Als große unübersehbare Flächen prägen sie das Gesicht der Räume. Lage und Anordnung in der Wand, Farbe, Form, Größe sowie die Aufschlagrichtung bestimmen ihre Wirkung.Türen sind unverzichtbar. Sie grenzen jedoch nicht nur Räumlichkeiten ab, sondern sind auch Einrichtungsgegenstände, die dem Auge etwas zu bieten haben.Foto: Kilsgaard Türen
Meist werden einflügelige Türen eingesetzt. Dabei muss im Bauplan bereits festgelegt sein, nach welcher Richtung die Tür aufschwingt. Wichtig ist auch, ob die Scharniere rechts oder links angebracht werden sollen. Schiebetüren und Falttüren sind dort sinnvoll, wo wenig Platz vorhanden ist. Stil und Farbe sollten mit dem Bodenbelag, den Wänden sowie den Fensterrahmen harmonieren. Jede Tür muss zudem eine Reihe von Grundfunktionen erfüllen: Dazu gehört besonders die mechanische Belastbarkeit. Meist sind für den Wohnungsbau Türen der Beanspruchungsklasse N ausreichend.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Verformstabilität. So muss eine Badezimmertür oft einseitig hoher Luftfeuchtigkeit und höheren Temperaturen widerstehen. Die Stabilität hängt in erster Linie vom Aufbau des Türblattes ab. Auch Verstärkungen und unterschiedliche Beläge machen eine Tür solider. Zu den bauphysikalischen Anforderungen zählen der Schall- und Wärmeschutz. Schwerere Ausführungen mit massivem Spanplattenkern genügen selbst höheren Schallschutzansprüchen. Noch bessere Werte erhält man mit einem Hartholzrahmen, einer größeren Türblattdicke sowie mit umlaufenden Dichtungen.
Bei Türen, die beheizte von unbeheizten Räumen trennen, ist eine Wärmedämmangabe (kT-Wert) notwendig. Soll ein Raum mehr Tageslicht bekommen, oder soll eine Blickverbindung zwischen Räumen geschaffen werden, bietet sich eine Innentür mit Verglasung an. Das Angebot reicht vom kleineren Glasausschnitt bis hin zur Ganzglastür. Empfehlenswert ist so genanntes ESG-Glas. Das Einscheibensicherheitsglas zerfällt, wenn es zerbricht, in kleine stumpfe Teile und mindert damit die Verletzungsgefahr erheblich.
Bei Innentüren sind Holz und Stahl die vorherrschenden Materialien. Zarge (Türrahmen) und Blatt (die eigentliche Tür) können aus beiden Materialien kombiniert werden. Im verputzten Massiv- und im Holzbau wird ein Holzrahmen in die Wandöffnung gestellt und auf beiden Seiten eine Verkleidung angebracht. Diese so genannte Zarge besteht fast immer aus Holzspanplatten, die mit einer Vielzahl von Furnieren beschichtet sein können. Wohnraumtüren aus Stahl haben meist einen Kern aus Wabenmaterial. Vollflächig aufgeklebte und verzinkte Bleche überdecken Rahmen und Kern. Dekorfolien machen die Tür wohnlich.
Beschläge sollten langfristig funktionieren und über haltbare Oberflächen verfügen. Formschöne, »griffige« Klinken werden aus Metall oder Kunststoff angeboten.

Artikel vom 29.04.2006