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Kommentar
Vier Kinder ohne Heimat

Ahnungslose Behörden


Haben hier die Behörden, die vielzitierte heutige Gesellschaft oder Vater und Mutter versagt? Nach einer Odyssee, die 2002 im ostfriesischen Aurich begann, durch Kenia, Marokko und Spanien bis nach Berlin führte sowie Ostern 2006 im westfälischen Hagen endete, befinden sich ein achtjähriger Junge sowie drei Mädchen im Alter von neun, 13 und 15 Jahren in der Obhut des Jugendamtes.
Da bleiben sie auch - mit Zustimmung des 47-jährigen Vaters aus Bielefeld, der zunächst von der Polizei festgenommen und dann wieder freigelassen wurde. Er hat einen gültigen Ausweis, ebenso wie seine Kinder - aber keine festen Wohnsitz. Die Polizei gab sich mit der Adresse seiner Eltern in Bielefeld zufrieden.
Vier Kinder haben vermutlich seit 2002 keine Schule besucht, obwohl sie im Oktober 2005 nach Deutschland zurückkehrten. Und da der arbeitslose Vater weder Sozialleistungen noch Kindergeld bezog, fiel auch er den ahnungslosen Behörden nicht auf. Eine Tankrechnung von 50 Euro brachte das Unglaubliche Ostermontag ans Tageslicht. Wer hat hier Jahre geschlampt, wer hat die Fürsorgepflicht verletzt? Wo finden diese Kinder endlich eine Heimat? Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 19.04.2006