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Handwerker gehen
Pleite - Ärzte streiken

Wieder müssen Kranke die Misere ausbaden


Zum Thema Krankheitskosten:
Alle paar Tage springen einem Schlagzeilen von den »armen« Ärzten in die Augen. Wann hat es das schon gegeben, dass selbständige Ärzte streiken? Warum gehen dann nicht auch Handwerker und kleine Kaufleute auf die Straße, wenn das Betriebsergebnis zu gering ausfällt? Sie gehen nicht auf die Straße, sie gehen, ganz ohne Aufsehen zu erregen - pleite! Wenn an einem Ort die dort niedergelassenen Ärzte nicht alle existieren können, dann sind es eben zu viele.
Natürlich kann man nicht die Ärzte allein für die derzeitige Misere verantwortlich machen. Wenn der Staat überall seine Finger hineinstecken will, dann muss er auch Gesetze machen, deren Auswirkungen nicht allein auf dem Rücken der Schwächsten, nämlich der wirklich Kranken, ausgetragen werden.
Wenn er schon bestimmen kann, was der Arzt nicht verschreiben kann, müsste er doch auch der Pharma-Industrie Höchstpreise für ihre Produkte vorschreiben können. Dann hätte man schon einmal eine Handhabe gegen die immer höher steigenden Medikamentenkosten.
Nur noch Privat-Rezepte auszustellen, wie es die kassenärztliche Vereinigung ihren Mitgliedern vorschlägt, hieße ja, dass wieder alles der Kranke ausbaden müsste. Der zweite Schritt wäre dann nämlich, dass der Patient auch die Privatverschreibung zunächst privat bezahlen müsste, bis möglicherweise die Krankenkasse gnädigst das Medikament und dessen Verschreibung genehmigt.
In der von der kassenärztlichen Vereinigung vorgeschlagenen Vorgehensweise sehe ich eine Nötigung und Erpressung, gegebenenfalls sogar eine unterlassene Hilfeleistung, die gerichtlich zu ahnden wären. So muss ich wohl demnächst dem Arzt meines Vertrauens mit einem Schuss gesunden Misstrauens gegenübertreten.
FRANZ BERENS33161 Hövelhof

Artikel vom 04.05.2006