Zur Einwanderungs-Diskussion schreibt dieser Leser: Warum wird unseren Kindern seit Jahrzehnten in einem veralteten Bildungsssystem genau das abverlangt, was für potentielle Einwanderer angeblich unzumutbar ist, nämlich Fragen zu Geographie, jüngerer deutscher Geschichte, Verfassung, Kultur, Wissenschaft und weiteren allgemein verständlichen Bereichen einfach nur auswendig zu lernen? Kann es denn wirklich zu viel verlangt sein, wenn ein Einwanderer, der in Deutschland leben möchte, sich zumindest grundlegend mit Fragen beschäftigt, die sein künftiges Lebensumfeld charakterisieren? Oder anders ausgedrückt: Werden unsere Kinder im Vergleich mit Einwanderern als besser oder schlechter angesehen, dass sie diese Inhalte erlernen müssen? Die eigentlich interessante Frage, die sich unsere Politiker einmal stellen sollten, ist eine ganz andere: Warum kehren unserem Land Jahr für Jahr Akademiker und hoch gebildete und fähige Deutsche in vierstelliger Zahl den Rücken, während sich die politische Führungsriege so schwer damit tut, denjenigen, die hierher zuziehen, bestimmte Bildungsstandards abzuverlangen? Hier gibt es sicherlich wohl keinen engen kausalen Zusammenhang - trotzdem lässt sich nicht leugnen, dass die grundlegende Entwicklung des Bildungsniveaus in unserem Land immer noch vollkommen in die falsche Richtung läuft.
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