Paderborn: Becker muss unters Messer - Röttger und Sinkala im Gespräch
Von Matthias Reichstein Paderborn (WB). Am Freitag machte Zweitligist SC Paderborn mit dem 3:1-Heimsieg über Alemannia Aachen den Klassenerhalt nahezu perfekt. Heute Nachmittag soll der erste Neuzugang für die kommende Saison vorgestellt werden. Nach Informationen dieser Zeitung soll es sich um den Leverkusener Timo Röttger handeln.
»Wir haben wochenlang den Markt sondiert, jetzt ist die Planungssicherheit da und wir können die erste Verpflichtung vorstellen«, preschte der Coach in der Pressekonferenz nach vorn und machte gleichzeitig seine Vorstellungen über die sportliche Zukunft deutlich. Sieben neue Spieler will der 42-Jährige bis zum Beginn der Saisonvorbereitung am 4. Juli verpflichten und damit den Kader von jetzt 18 auf 22 Feldspieler vergrößern. Jede Position möchte Luhukay damit künftig doppelt besetzen. Zum einen, um den Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft weiter zu verschärfen. Zum anderen, um bessere Trainingsbedingungen zu schaffen. »Ich musste in der Rückrunde teilweise mit zehn Spielern arbeiten, das hat mit Profifußball nichts zu tun«, machte Luhukay deutlich. Hörbar ungehalten reagierte Luhukay auf die Äußerungen von Hauptgeschäftsführer Martin Hornberger. Der hatte im Zuge des Lizenzierungsverfahrens deutlich gemacht, dass die von der DFL geforderten Investitionen ins Löns-Stadtion (500 000 Euro) zu Lasten des Sportlichen gehen würden: »Unsere Mitaufsteiger investieren im kommenden Jahr bis zu 1,5 Millionen Euro mehr und wir sollen noch reduzieren. So ist die zweite Liga nicht realisierbar.« Zwar ruderte Präsident Wilfried Finke später zurück und schloss sogar eine Erhöhung des 7,5 Millionen Euro-Haushalts für den Gesamtverein nicht aus, Luhukay legte aber trotzdem nach: »Auch wenn das neue Stadion nicht rechtzeitig fertig wird, dürfen uns sportlich keine Nachteile entstehen. Denn irgendwann steht die Arena und dann wollen wir immer noch in der zweiten Liga spielen.« Von der Abwehr bis zum Angriff will der Trainer alle Mannschaftsteile verstärken. Die erste Baustelle scheint das Mittelefeld zu sein. Der Leverkusener U 20-Nationalspieler Timo Röttger (20), der seit sechs Jahren für den Werksklub spielt, soll heute einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschreiben. Ein weiterer Kandidat kommt ebenfalls vom Rhein. Andrew Sinkala (26) trägt das Trikot des 1. FC Köln, spielt im defensiven Mittelfeld oder in der Abwehr, absolvierte 22 Länderspiele für Sambia und kam 2001 vom FC Bayern München zum abstiegsgefährdeten Traditionsklub. Sinkala soll erst im Verlauf dieser Woche präsentiert werden, wie die fünf weiteren »Neuen« heißen, wird auch davon abhängen, wie der SCP seine eigenen personellen Problemfälle löst. Die Wintereinkäufe Sebastian Schoof, Albert Bunjaku und Bernhard Erkinger sollen spätestens Anfang Mai erfahren, ob der SCP mit ihnen weiter plant. Alle drei schafften bislang nicht den Durchbruch. Die Zukunft von Roel Brouwers (ausgeliehen von Kerkrade) ist offen, ob Stephan Maaß und Thorsten Becker (beide Kreuzbandriss) rechtzeitig fit werden, sehr fraglich. Während sich Maaß bis Ende Mai weiter konservativ behandeln lassen wird, um so eine komplizierte Operation des hinteren Kreuzbandes doch noch zu umgehen, muss Becker noch einmal unters Messer. Bei dem seit knapp sechs Monaten verletzten Mittelfeldspieler wurde jetzt ein Einriss am Meniskus diagnostiziert. Die OP wird die Zwangspause um mindestens drei weitere Wochen verlängern.
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