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Makaay schoss zurück

Bayern-Fehlstart: nach 0:2 noch 2:2 beim FSV Mainz

Mainz (dpa). Roy Makaay hat den FC Bayern München vor einer Blamage beim FSV Mainz 05 bewahrt und den Rekordmeister dicht an seinen 20. Meistertitel geschossen. Der niederländische Torjäger rettete beim 2:2 (2:2) mit seinen Saisontoren 15 und 16 seiner über weite Strecken überheblich und lustlos wirkenden Bayern-Elf wenigstens einen Punkt.

Makaay erzielte in der 29. Minute zunächst den Anschlusstreffer, acht Minuten später verwandelte der Stürmer einen an ihm selbst verschuldeten Foulelfmeter. Die Mainzer lagen nach einer tollen Anfangsphase durch Tore des überragenden Mohamed Zidan (9.) und Kapitän Manuel Friedrich (12.) bereits 2:0 in Front.
»In der ersten Viertelstunde haben wir geschlafen und es dem Gegner sehr leicht gemacht«, ärgerte sich Trainer Felix Magath. Durch den Punkt bauten die Bayern in der Tabelle der Fußball-Bundesliga bei noch drei Spieltagen ihren Vorsprung auf fünf Zähler gegenüber Verfolger Hamburger SV aus. Vier Tage nach dem DFB-Pokal am kommenden Samstag gegen Eintracht Frankfurt können die Bayern nun vor heimischer Kulisse mit einem Sieg gegen den VfB Stuttgart zum 20. Mal die Meisterschale in Empfang nehmen.
Mainz muss nach dem fünften Spiel ohne Sieg weiter um den Klassenverbleib bangen und hat nur einen Punkt Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. »Wir haben sehr gut angefangen«, sagte FSV-Trainer Jürgen Klopp, »nach der schnellen Führung machten wir jedoch einen Schritt weniger. Wie die Mannschaft den Ausgleich wegsteckte, war schon beachtlich: Nach dem 2:2 dachten viele im Stadion: Jetzt gewinnen wieder die Bayern.« Der Coach ist davon überzeugt: »Mit dieser tollen Einstellung schaffen wir unser großes Ziel. Wir bleiben in der 1. Liga.«
Die Bayern planen selbstverständlich immer erstklassig: Michael Ballack wird gehen, Millionen-Männer wie Ronaldinho sind für den Spitzenreiter aber kein Thema. Manager Uli Hoeneß sagte im ZDF-Sportstudio: »Das wäre zu riskant. Ein Spieler kann und wir nie das Gehaltsgefüge unseres Vereins durcheinander bringen.«
Die Zurückhaltung auf dem Transfermarkt wird durch die finanzielle Krise des Stadionpartners TSV 1860 München beeinflusst. »Da haben wir ein Riesenproblem, das muss ich zugeben«, bestätigte Hoeneß. Seit mehreren Monaten sei die Vereinsführung des FC Bayern nahezu die Hälfte der Arbeitszeit damit beschäftigt, nach Lösungen zu suchen, wie man den vom Abstieg aus der 2. Bundesliga bedrohten Lokalrivalen helfen könne. »Es sieht so aus, dass 1860 quasi insolvent ist«, sagte der Bayern-Manager: »Das hat zur Konsequenz, dass wir sehr wahrscheinlich Geld in die Hand nehmen müssen, um unseren Partner 1860 und damit das Stadion zu retten.«

Artikel vom 24.04.2006