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Für Tochter
Ida die Beule
vergessen

Ballacks Vollkontakt


München (WB/wjö). Der Schädel brummte und die Beule am Hinterkopf war nicht zu übersehen. »Wenn Sehstörungen oder Schwindelgefühle aufgetreten wären, hätte ich mich sofort auswechseln lassen«, erklärte Mathias Hain nach dem Abpfiff in der Allianz-Arena. Auf dem Bildschirm sah sich Arminias Keeper noch einmal den unglücklichen Zusammenprall mit Ballack an. »Das war Pech. Michael trifft keine Schuld«, nahm »Matze« dem Bayern-Kapitän den »unliebsamen Vollkontakt« nicht übel.
Mit dem Knie hatte ihn Ballack nach einer knappen Viertelstunde am Kopf getroffen. Während sich der Bielefelder Ersatz-Torhüter Dennis Eilhoff sofort warm lief, wurde Hain auf dem Spielfeld von Vereinsarzt Dr. Günter Neundorf behandelt. Nach einigen Minuten kam die Entwarnung. »Nichts passiert, ich spiele weiter.
An »Matze« Hain lag es nicht, dass Arminia mit 0:2 verlor. An beiden Treffern war er machtlos. »Der Druck der Bayern war riesengroß, aber in der ersten Halbzeit haben wir gut dagegen gehalten«, lobte Bielefelds Spielführer die Defensivleistung der Kollegen. Allerdings bemängelte er auch: »Die Außenbahnen haben wir nicht richtig dicht gemacht. Zudem war unser Zug zum Tor nicht konsequent genug.« Die Niederlage nahm auch Hain relativ gelassen. »Nur 0,5 Prozent der Fans haben hier wirklich mit einem Sieg gerechnet. Mit ein bisschen Glück hätten wir dennoch einen Punkt mitnehmen können.«
Die Heimreise konnte der DSC-Torhüter kaum erwarten. »Morgen werden meine Frau und unsere Tochter Ida aus dem Krankenhaus entlassen«, freute er sich schon riesig auf die Familienzusammenführung im eigenen Heim. Und »Matze« bedankte sich für die zahlreichen Glückwünsche zur Geburt der kleinen Tochter: »Unglaublich, wie viele SMS und E-Mails und Briefe ich bekommen habe.« Seine Beule am Hinterkopf hatte er längst vergessen.

Artikel vom 18.04.2006