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»Torarm-inia«
Dicht
am
DSC
Von Hans Peter Tipp

Man kann es ja auch mal so sehen: Mit der Niederlage in München hat die Belegschaft des DSC Arminia Bielefeld den nächsten Schritt zum Klassenerhalt gemacht. Seit Samstag steht nämlich fest: Weder der 1. FC Köln noch der MSV Duisburg können die Ostwestfalen noch überholen. Damit wird zum Erreichen des Klassenerhalts nur noch der Dritte im Abstiegsbunde gesucht - und bald gefunden.
So ist die Bundesliga eben in diesem Jahr. In einer der unauffälligsten Spielzeiten seit langem ist mit ganz wenig ganz viel möglich. Arminia hat das früh erkannt und im zweiten Saisonteil angesichts knapper personeller Ressourcen früh und konsequent auf taktische Disziplin, hohe Lauf- und Kampfbereitschaft unter Beherzigung des übergeordneten Mottos »Gegentreffer verhindern« umgestellt. Das genügte, um mit Erfolg eine sehr ansehnliche Hinrunde frühzeitig zu veredeln.
Dass die von Heesen-Elf in der Rückrunde mit gerade einmal acht Toren siebzehn Punkte geholt hat, spricht allerdings nicht nur für die besondere Qualität der Bielefelder Abwehr, sondern auch gegen die Ball-Kompetenz der Liga. Vielleicht muss man es so auch mal sehen.
Dennoch schön, dass Arminia auch im kommenden Jahr wieder mitmachen darf. Wünschenswert wäre jedoch, verstärkt nach Wegen zu suchen, das eigene Offensivspiel - trotz Êbekanntermaßen begrenzter finanzieller Möglichkeiten -Ê künftig wieder attraktiver zu gestalten. Dass die Ostwestfalen - wie in München -Êbereits als »Torarm-inia« verspottet werden, kann jedenfalls niemandem in Bielefeld gefallen. Denn auch die Arminen würden gern häufiger treffen.

Artikel vom 18.04.2006