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San Francisco gedenkt
des großen Bebens

Vor 100 Jahren starben 3000 Menschen


San Francisco (dpa). 100 Jahre nach dem zerstörerischen Erdstoß erinnert San Francisco heute auf die Minute genau an die Katastrophe von 1906. Zu der Zeremonie im Morgengrauen werden Zehntausende erwartet.
Mit einer Schweigeminute um 5.12 Uhr Ortszeit (14.12 Uhr in Mitteleuropa) wird der mehr als 3000 Menschen gedacht, die am Morgen des 18. April 1906 in den Trümmern oder durch die nachfolgenden verheerenden Brände ums Leben kamen. Überlebende der Katastrophe berichten - es gibt noch etwa ein Dutzend Augenzeugen, jetzt 100 bis 109 Jahre alt.
Schauplatz ist der historische Lotta-Brunnen in der Innenstadt, der das Beben von 1906 schadlos überstand. Er wurde damals zum Treffpunkt, an dem man hoffte, Familienangehörige und Freunde wiederzufinden.
Mehr als die Hälfte der damals 400 000 Einwohner der Westküstenstadt wurden durch das schlimmste Erdbeben in der Geschichte der USA obdachlos. 28 000 Häuser zerfielen. Der Erdstoß der Stärke 7,9 riss den berüchtigten Sankt-Andreas-Graben auf einer Länge von 470 Kilometern auf.
Seismologen, die in dieser Woche in San Francisco zu einer Tagung zusammenkommen, gehen davon aus, dass Nordkalifornien bis 2032 mit 62-prozentiger Wahrscheinlichkeit erneut ein schweres Erdbeben bevorsteht.

Artikel vom 18.04.2006