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Tierische Beziehungen in »Bärlin«

Täglich 50 Minuten Zoo-Fernsehen - heute mit Muschi und Mäuschen

ARD, 16.10 Uhr: Tiere sind einfach die besseren Menschen - und deshalb lässt das Erste von heute an täglich von Montag bis Freitag die Kamera in den Berliner Tiergärten kreisen.

In 40 Folgen, jeweils 50 Minuten lang, sind nachmittags »Panda, Gorilla & Co.« aus dem Zoologischen Garten und dem Tierpark Friedrichsfelde mit ihren »Beziehungsgeschichten« die Stars im Programm. Sie tun es den befellten, gefiederten und schuppigen Kollegen aus den Zoos Leipzig und Münster gleich, die zuvor ihr Publikum vor der Mattscheibe begeisterten.
Zum Auftakt geht es heute in den Zoologischen Garten Berlin. Kurz vor Ostern war die Freude dort groß. Die hochbetagte Kragenbärin Mäuschen (35), die mit Katze Muschi seit nun schon sechs Jahren in einer weltweit einmaligen Tierfreundschaft lebt, trottete ganz langsam und tapsig wieder ins Freie. Vor einiger Zeit stand es schlimm um sie, die Experten rechneten mit ihrem Ableben. Die Arthrose zwickte sie arg, den täglichen Haferflockenbrei zum Frühstück wollte sie auch kaum noch schlecken.
Katze Muschi stromert ständig um die Bärin herum, sucht auffallend die Nähe zu ihrem Fell. Sie ist auch die einzige, die aus dem Bären-Napf naschen darf. Zoo-Direktor Jürgen Lange hat keine sichere Erklärung für diese außergewöhnliche Beziehungsgeschichte, nur eine Vermutung: »Für die Katze ist die Bärin schön warm, das ist besser als jeder Kaminplatz, den Katzen ja lieben. Die alte Bärin sieht außerdem sehr schlecht. Die Katze ist ja auch Schwarz, und sie geht deshalb wohl als kleiner Bär durch. Mäuschen hat Mutterinstinkt.« - Nicht die einzige außergewöhnliche Tierliebe, wie die Zoo-Dauer-Doku in den nächsten Wochen zeigt.

Artikel vom 18.04.2006