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Tolle Moral: Sogar Saftig ist
von Arminia II begeistert

Fußball-Oberligist hat vier Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Arminias Oberligafußballer bekamen sogar Lob von höchster Stelle. »Das war das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, dass sich die Mannschaft richtig gegen eine Niederlage gewehrt hat«, sagte Reinhard Saftig. Beim 2:1-Erfolg über Eintracht Rheine zählte der DSC-Sport-Geschäftsführer zu den 150 Zuschauern im Stadion Brackwede.
Zwei Mal Gelb macht Gelb-Rot: Schiedsrichter Denis Magne stellte Christian Wieczorek vom Platz.

0:1 zurückgelegen, 2:1 gewonnen: Und das, obwohl die Arminia 45 Minuten lang in Unterzahl spielte. Christian Wieczorek hatte Gelb-Rot gesehen. »Bis dahin hat er ein super Spiel gemacht«, lobte Teamkollege Massimilian Porcello. »Ich habe den Jungs in der Halbzeit gesagt, dass wir's auch zu zehnt packen können. In der Mannschaft steckt Potenzial. Sie muss einfach die Klasse halten«, meinte der 25 Jahre alte Profi Porcello, der mit seinem Siegtreffer in der Schlussphase einen großen Beitrag zu einem erfolgreichen Abstiegskampf leistete.
»Massi hat sich zerrissen. Hut ab vor seiner Leistung«, lobte Amateurtrainer Igor Lazic. Und Reinhard Saftig befand: »Alle drei Profis haben sich super bemüht.« Neben Porcello zählten auch Tim Danneberg und Diego Leon zu den Aktivposten in einem durchweg sehr lebhaften Bielefelder Team. Nur Profi-Reservetorwart Dennis Eilhoff hatte, wie Saftig erkannte, kaum Gelegenheit, sich auszuzeichnen.
Wie sehr sich speziell der Spanier Diego Leon engagierte, lässt sich leicht daran ablesen, dass Trainer Lazic ihn kurz vor Schluss vom Platz nehmen musste, damit nicht ein zweiter Armine des Feldes verwiesen wurde. Leon hatte sich in Zweikämpfen mit dem Eintrachtler Christoph Klein-Reesink so sehr aufgerieben, dass die Situation zu eskalieren drohte. »Es gab den einen oder anderen Disput. Ich wollte vermeiden, dass auch Diego die Rote Karte sieht«, kommentierte Igor Lazic.
Der Trainer wollte den Sieg über Rheine nicht an Einzelnen festmachen. »Mein Lob gilt der gesamten Mannschaft. Sie hat sich auch in Unterzahl nie aufgegeben. Ich habe keinen Zweifel, dass wir die Zone verlassen werden, in die wir nicht hineingehören.«
Acht Spiele hat der DSC II noch zu absolvieren, vier Punkte beträgt der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Eintracht Rheines Trainer Siggi Wolters war jedenfalls voll des Lobes für den Kontrahenten: »Bielefeld hat gegen uns nicht unverdient gewonnen. Die Mannschaft hat alles gegeben, auch in Unterzahl.« Mit dieser Moral dürfte der Ligaverbleib des DSC eigentlich gar nicht zur Debatte stehen.

Artikel vom 19.04.2006