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Kinder sollen
christliche
Werte achten

»Bündnis für Erziehung« mit Kirchen

Bielefeld/Berlin (WB/kol/dpa). Das Bundesfamilienministerium und die christlichen Kirchen wollen ein »Bündnis für Erziehung« schmieden. Das Bündnis wolle »gemeinsam Leitlinien erarbeiten, wie christliche Werte wieder zum Fundament der Erziehung werden können«, sagte Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU).
Religionsunterricht stärken: Präses Alfred Buß.

Ein Treffen mit Spitzenvertretern der katholischen und evangelischen Kirchen soll es dazu an diesem Donnerstag geben. Ziel des Bündnisses sei es unter anderem, Kindern Werte wie Respekt vor anderen, Aufrichtigkeit und Verantwortung für Schwache zu vermitteln.
Der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß, bezeichnete das geplante Bündnis als »vom Ansatz her richtig, wenn es dabei nicht nur um Symbolpolitik geht«. Dazu gehöre es, dem Religionsunterricht den ihm gebührenden Rang zu geben. Es sei erschreckend, dass »im Konfirmationsunterricht viele Kinder ankommen, die die biblischen Grundlagen nicht kennen«, sagte Buß gestern dieser Zeitung.
Der Präses beklagte, dass der Religionsunterricht an den Schulen oft »stiefmütterlich« behandelt werde. So werde das Fach Religion häufig in Randstunden unterrichtet, was einer »Aufforderung zum Abmelden« gleichkomme.
Buß kritisierte, dass in den Schuldezernaten der Bezirksregierungen in Münster und Arnsberg Stellen für Religionsunterricht derzeit nicht besetzt seien. Bei der Bezirksregierung in Detmold trete der derzeitige Stelleninhaber im Laufe des Jahres in den Ruhestand, Signale für eine Wiederbesetzung gebe es noch nicht. »Darüber sind wir mit der Regierungspräsidentin im Gespräch«, sagte Buß.
Familienministerin von der Leyen bekräftigte am Osterwochenende zugleich, trotz Widerstandes sowohl aus der eigenen Partei wie auch aus der SPD am Elterngeld in der geplanten Form festzuhalten. Das Elterngeld werde mitsamt den so genannten Vätermonaten zum Jahresanfang 2007 eingeführt, sagte die CDU-Politikerin.
Das Elterngeld bemisst sich nach den bisherigen Plänen am Familieneinkommen - und soll nur dann für ein volles Jahr gewährt werden, wenn auch Männer nach der Geburt des Kindes mindestens zwei Monate zu Hause bleiben. Vor allem in der Union waren diese »Vätermonate« in die Kritik geraten.
CSU-Generalsekretär Markus Söder sprach sich dafür aus, das Elterngeld unabhängig vom Anteil des Mannes an der Erziehung ganze zwölf Monate zu gewähren. »Ein 13. Partnerschaftsmonat könnte dann gewissermaßen als Bonus obendrauf kommen«, sagte Söder.

Artikel vom 18.04.2006