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Hindernisse vor Hondos Comeback

Lamonta muss warten

Leverkusen (dpa). Der nach einer Einstweiligen Verfügung wieder startberechtigte Radprofi Danilo Hondo hatte sich Ostern zu früh gefreut. Seine Teilnahme bei »Rund um Köln« im Lamonta-Team aus Rheda-Wiedenbrück fiel gestern ins Wasser.

Wechselfristen seien nicht eingehalten worden und für Sondergenehmigungen - bei unterklassigen Sportgruppen nicht unüblich - sei die Zeit über die Osterfeiertage zu knapp gewesen, ließ der Weltverband UCI wissen. Beim Start in Leverkusen blieb Hondo, der im März 2005 während der Murcia-Rundfahrt zwei Mal positiv auf das Aufputschmittel Carphedon getestet worden war und danach einen Gerichts-Marathon absolvierte, nur Zaungast in zivil.
Aber die erneute Rote Karte kann Hondo nicht stoppen - die unendliche scheinende Geschichte soll in dieser Woche ein glückliches Ende finden. »Wir hoffen, dass ich am Mittwoch bei der Niedersachsen-Rundfahrt an den Start gehen kann. Wir haben bei der UCI einen Eilantrag gestellt«, sagte Hondo gestern und fand Zustimmung bei seinem neuen Teamchef Holger Sievers.
Einen Tag vor dem Start des rheinischen Traditionsrennens hatte Hondo Dienstfahrzeug und seine schwarz-rote Teamkleidung erhalten. Laut Hondo, der von seinen ehemaligen Kollegen vom Gerolsteiner-Team herzlich begrüßt wurde, seien in dieser Saison schon 90 UCI-Sondergenehmigungen für Drittliga-Mannschaften erteilt worden. Höherklassige Teams haben bisher um den gefallenen Star einen Bogen gemacht und fühlten sich trotz der vorläufig erteilten Fahrerlaubnis an einen Ehrenkodex gebunden, nach dem Erst- und Zweitliga-Mannschaften des Dopings überführte Fahrer zwei Jahre nach Ablauf der Sperre nicht beschäftigen. Nach einer bevorstehenden Zusammenkunft der ProTour-Teams hofft Hondo darauf, dass die Front bröckelt und er doch noch bei einem Erstligisten unterkommt: »Ich habe die Hoffnung auf eine Teilnahme an der diesjährigen Tour de France noch nicht aufgegeben.«

Artikel vom 18.04.2006