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30 000 Tote nach Tschernobyl


Hannover (dpa). Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl hat nach einer neuen Studie weitaus mehr Opfer gefordert als bislang von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) angegeben. Während die IAEO von etwa 4000 Todesfällen ausgehe, liege die tatsächliche Zahl bei mindestens 30 000 bis 60 000, erklärte die Europaabgeordnete der Grünen, Rebecca Harms, gestern.
Die Studie wurde von zwei britischen Wissenschaftlern aus Anlass des 20. Jahrestages der Reaktorkatastrophe im Auftrag der Grünen erstellt. Grundlage seien ausschließlich offizielle Zahlen gewesen. Die Europaabgeordnete erklärte, die IAEO betrachte die Untersuchungen über die Folgen des Reaktorunglücks als abgeschlossen und wolle das Kapitel Tschernobyl schließen. »Das darf aber nicht sein. Viele Folgen sind noch gar nicht absehbar.«

Artikel vom 13.04.2006