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Arminen-Fans leiden vor
und nach dem Pokalspiel

Fanbeauftragter übt Kritik an Frankfurter Organisation

Von Lars Rohrandt (Text und Fotos)
Bielefeld / Frankfurt (WB). Viel zu viel Zeit hatten die Arminen-Anhänger, die ihren Fußball-Bundesligisten am Dienstag mit dem Zug nach Frankfurt begleitet hatten, die 0:1-Pokal-Niederlage zu verdauen. Denn erst um fünf Uhr morgens erreichten sie Bielefeld. DSC-Fanbeauftragter Christian Venghaus übte Kritik an der Organisation vor Ort.

»Unsere Fans sind zwar leidgeprüft«, stellt Venghaus fest. »Aber das musste nicht sein.« Gleisbauarbeiten sorgten für eine etwa einstündige Zwangspause. Beim Drumherum der DFB-Halbfinalpartie lief für die Bielefelder - wie auf dem Rasen der Commerzbank-Arena - bei Weitem nicht alles rund. »Die Infrastruktur war katastrophal«, klagte Venghaus.
Die verspätete Rückkehr von eineinhalb Stunden war dabei nur ein Aspekt. »Wir hatten mit den zuständigen Stellen abgesprochen, dass am Frankfurter Bahnhof eine Entlastungs-S-Bahn für 1000 Personen bereit stehen sollte.« Das war aber nicht der Fall. Statt dessen mussten die Bielefelder Fans warten, bis schließlich eine Bahn mit der halben Kapazität ankam.
Dass nach Spielschluss auch noch die Fans nicht getrennt von den Blöcken geführt wurden, ließ den DSC-Fanbeautragten endgültig zu folgendem Urteil kommen: »In all diesen Bereichen ist Frankfurt sicherlich noch nicht weltmeisterschaftsreif.«
Auch die etwa 300 DSC-Anhänger, die mit Bussen die Reise nach nach Hessen angetreten waren, stimmten dieser Kritik vielfach zu. »Das Stadion und die Atmosphäre sind ohne Frage klasse. Die Verkehrsführung vor der Arena ist aber unmöglich«, sagte der 56-jährige Peter Poggensiek. Beinahe eine Stunde mühten sich die Busse vor den Stadiontoren. Bereut habe es Poggensiek aber auf keinen Fall, mitgefahren zu sein. »Arminia hat eine tolle Saison gespielt.«
Auch wenn der große Traum vom Finale nicht in Erfüllung gegangen ist, sahen auch Thomas Perner (39) und sein Sohn Chris (12) direkt nach dem Spiel optimistisch in die Zukunft: »Es geht weiter. Beim Heimspiel gegen Wolfsburg sind wir wieder in Block drei mit dabei und Arminia holt drei Punkte.«
Für's Finale wünscht sich der Zwölfjährige: »Hoffentlich verliert Frankfurt.«

Artikel vom 13.04.2006