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Polizei schlägt
Alarm: Rekord
bei Einbrüchen

Täter sind überall in Bielefeld aktiv

Von Jens Heinze
Bielefeld (WB). Die Polizei schlägt Alarm: Die Zahl der Einbrüche hat den höchsten Stand seit Jahren erreicht. Überall in Bielefeld schlagen die Kriminellen zu. Bevorzugte Ziele sind zurzeit Büros, Geschäfte, Gaststätten und Arztpraxen.

»Die Zahl der Taten ist eklatant gestiegen und hat einen seit Januar 2004 nicht mehr registrierten Höchststand erreicht«, heißt es bei der Kripo. Allein 180 Einbrüche beziehungsweise Einbruchsversuche - das sind fünf am Tag - wurden im vergangenen März gezählt. Dabei werden die Täter von Mal zu Mal dreister: Neben leichter Beute wie Bargeld, Mobiltelefonen, Computertechnik und Unterhaltungselektronik werden immer öfter komplette Tresore weggeschleppt.
Seit Jahresbeginn haben Einbrecher in Bielefeld 398 Mal zugeschlagen. Und das, so die Feststellungen der Kripo, überall zwischen Jöllenbeck und Senne zu jeder erdenklichen Tages- oder Nachtzeit. Serienweise werden, wenn die Mitarbeiter in den Feierabend verschwunden sind, vor allem Büros, Geschäfte, Arztpraxen und Gaststätten aufgebrochen.
Die Kriminellen haben angesichts fehlender Alarmanlagen oder anderweitiger Sicherheitstechnik meist wenig Mühe, an die Beute zu gelangen. »Ein simpler Kuhfuß oder Schraubendreher reichen aus, um die Türen aufzuhebeln«, fasst ein Ermittler die Erfahrungen von zahlreichen Tatorten zusammen. Die Kripo geht davon aus, dass in der Großstadt zur Zeit gleich mehrer (Serien-)Täter oder Tätergruppen aktiv sind. Fünf Kriminelle - vier Türken, ein Deutscher - wurden mittlerweile festgenommen und sitzen in Untersuchungshaft. So haben die Fahnder allein zwei Bielefelder Türken, die Mitte März in einem Lottogeschäft auf frischer Tat festgenommen worden waren, um die 20 Einbrüche in Arztpraxen, Geschäfte und Büros nachweisen können.
Erste Hinweise gibt es zudem nach dem versuchten Blitzeinbruch vom 27. März in das Juweliergeschäft Plettenberg an der Niedernstraße. Die Männer, die kurz nach Geschäftsschluss versucht hatten, die Schaufensterscheibe mit einem Vorschlaghammer einzuschlagen, sollen polnische Profieinbrecher sein.

Artikel vom 13.04.2006