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Im Gasthof Welscher hatte es »gefunkt«

Ehepaar Diekmann feiert diamantene Hochzeit

Bielefeld (WB). Der Ostersonntag ist für Hans (85) und Annelise (81) Diekmanns ein großer Tag: Sie begehen dann das seltene Fest der diamantenen Hochzeit. In der Neuapostolischen Kirche in Bielefeld-Gellershagen werden sie den Segen dazu empfangen.

Ihr gemeinsamer Weg begann 1944: Hans Diekmann war zu dieser Zeit an der Front. An einem Abend während seines Heimaturlaubs lernte er im Gasthof Welscher seine Annelise kennen. Sie hatte ausnahmsweise Ausgang von zu Hause bekommen, da sich im Gasthof Freunde von ihr verabredet hatten. Da sich Hans und Annelise symphatisch fanden, begleitete der damals 23-jährige Hans die 19-jährige Annelise nach Hause. Es folgten spätere Verabredungen. Daraus entstand eine Liebe, die bis heute gehalten hat.
Am 12. April 1946 erschienen die Verliebten auf dem Standesamt, um zu heiraten. Den kirchlichen Segen erhielten sie zwei Tage später in der Neuapostolischen Kirche in Bielefeld-Kammeratsheide.
Annelise Diekmann erlernte den Beruf der Näherin. Bereits zu ihrer Konfirmation bekam sie eine Nähmaschine geschenkt, die zu jener Zeit sehr teuer war. Über Beziehungen bekam sie damals eine Ausbildungsstelle in Gadderbaum.
Hans Diekmann erlernte den Beruf des Tischlers in Heepen. Bis 1948 führte er den Ausbildungsbetrieb, da alle Söhne des Geschäftsführers im Krieg gefallen waren. Im Mai 1948 wechselte er zur Firma Rückwarth. Anfangs war er dort als Tischler angestellt. Danach war er Hausmeister und Montageleiter, schließlich Lager- und Einkaufsleiter. Annelise Diekmann bekam eine Anstellung in der Betriebskantine. Beide durften schließlich in eine Betriebswohnung auf dem Firmengelände an der Eckendorfer Straße ziehen.
Hans Diekmann konnte sich nach der Pensionierung im Jahre 1980 mehr seinen ehrenamtlichen Aufgaben widmen. Von 1951 bis 1987 war er als Amtsträger in verschiedenen Funktionen der Neuapostolischen Kirche tätig. Unter anderem war er Gemeindeleiter in Gellershagen, Schildesche, Jöllenbeck und Werther. 1987 wurde er in den Ruhestand versetzt.
Auf ihr gemeinsames Leben zurückblickend, können beide Brautleute feststellen, dass alles gut war. Als Rezept für diese lange gemeinsame Wegstrecke haben die beiden unter anderem eines in ihrem Leben beherzigt: »Nie im Streit auseinander gehen oder einschlafen. Immer das Gespräch mit dem Anderen suchen, auch wenn es einige Zeit der Überwindung kostet. Egal, wie spät es ist. Nie darüber ins Bett gehen«, haben Annelise und Hans Diekmann immer wieder festgestellt.

Artikel vom 13.04.2006