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Leichte Muse, Beat und
Swing - das ist sein Ding

Musiker Heinz Faßbender feiert den 70. Geburtstag

Von Jürgen Rahe
Jöllenbeck (WB). Ob Paulchen Kuhn, Hugo Strasser oder Heino & Hannelore - der Bielefelder Vollblutmusiker Heinz Faßbender kennt sie, die Stars und Sternchen. Seit mehr als 50 Jahren ist er im Showgeschäft und kann Ostersonntag topfit seinen 70. Geburtstag feiern.

Gefeiert werde an diesem Tag im privaten Kreise, sagt der gebürtige Bielefelder, der seit vielen Jahren seinen Wohnsitz im hohen Norden der Teutostadt - in Jöllenbeck - hat. Aber, so fügt er gleich hinzu, »es wird auch noch eine richtige Jubelfete geben. Am 1. Mai ab 17 Uhr in der Tanzschule Teubner-Schneider. Dem Ort also, wo ich regelmäßig alle zwei Wochen sonntags zum Tanztee aufspiele.«
Reich - und so prominent wie etwa Paul Kuhn - geworden sei er in der Branche nicht, »aber Musik und Gesang sind mein Leben. Ich habe darin eine Menge Herzblut investiert. Vielleicht wäre alles noch besser gelaufen, hätte ich in jungen Jahren einen richtigen Manager und Produzenten gehabt.«
So blieb dem Allroundkünstler nichts anderes übrig, als sich als »Einzelkämpfer« auf der Showbühne einen Namen zu machen. Was Faßbender dann auch gelungen ist. Er hat zahlreiche Schallplatten und CDs auf den Markt gebracht, stand sogar schon vor surrenden Fernsehkameras und liebt nach wie vor den Liveauftritt vor Publikum.
Die leichte Muse, Beat und Swing - das ist das Ding vom großen »Jürmker King«. Wenn er an seinem Keyboard sitzt und in die Tasten greift, ist der passionierte Musiker in der Tat in seinem Element. Bei Titeln wie »Mein Herz ist in Tirol«, »Lanzarote, Lanzarote« oder »Träume von dir« würden vor allem Frauenherzen dahin schmelzen, bemerkt der bald 70-Jährige charmant und nicht ganz ohne Stolz.
Faßbender hat als Künstler viel von der Welt gesehen und allein in 15 Ländern Europas als Musiker, Komponist, Texter, Arrangeur und Interpret gewirkt. Er ist ein Musiker der alten Schule, mag vor allem Melodien von Hand gemacht. Deshalb steht ihm wohl auch zu, einen kritischen Vergleich zu ziehen. Faßbender: »Auch heutzutage gibt es wirklich gute Interpreten. Wenn ich nur an Jennifer Lopez oder Robbie Williams denke. Aber mittlerweile kommt es eher darauf an, ein guter Elektroniker zu sein. Die Livemusik rückt dagegen vielfach in den Hintergrund.«
70 Jahre - aber kaum einen Gedanken an Ruhestand verschwendet der Jubilar. »Ich möchte auch in Zukunft mein Publikum mit schönen Melodien erfreuen.« Wer mit dem sympathischen Jöllenbecker auf die sieben Jahrzehnte anstoßen möchte, kann das am 1. Mai bei Teubner-Schneider tun. Dann wird Faßbender nicht nur in die Keyboard-Tasten greifen, sondern auch so manche Anekdote aus seinem langen Karriereleben zum Besten geben. Zum Beispiel, wie es gewesen ist, als er am 23. September 1980 auf der Bielefelder »Alm« die Stimmung musikalisch vor mehr als 30 000 Zuschauern angeheizt hat.

Artikel vom 13.04.2006