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Einsätze und Tore
für neuen Vertrag

SCP: Schoofs Rückkehr nach Siegen

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Auf den ersten Blick betrachtet, hat Sebastian Schoof in der Winterpause alles richtig gemacht. Er verließ das inzwischen abgeschlagene und so gut wie abgestiegene Schlusslicht Sportfreunde Siegen und wechselte zum anderen NRW-Aufsteiger SC Paderborn 07. Der hat 37 Punkte und trotz zuletzt sieben siegloser Spiele und vier Niederlagen in Folge immer noch beste Aussichten auf ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga.

Dennoch wird es wohl keine strahlende Rückkehr, wenn Schoof mit seinem neuen Arbeitgeber heute Abend (Anstoß: 19 Uhr) bei seinem Ex-Verein im Leimbachstadion zu Gast ist. Denn auf den zweiten Blick hat sich der 26-jährige Angreifer nicht wirklich verbessert. In Siegen kam er in der Hinrunde achtmal zum Einsatz, in Paderborn bislang ganze dreimal. Gegen Dresden (22 Minuten) und Bochum (13) waren es zwei Kurzeinsätze, über die volle Distanz ging's nur am 24. März in Braunschweig. Drei Spiele, drei Niederlagen, null Tore.
Das lag sicher nicht nur an Schoof, vom Durchbruch und einem Stammplatz ist der ehemalige Leverkusener (sieben Erstligaspiele, zwei Tore) aber weit entfernt. Als klassischer Mittelstürmer hat die Nummer 9 im besten Paderborner Torschützen und Kapitän René Müller (neun Treffer) einen übermächtigen Kontrahenten, an dem er nicht vorbeikommt.
Sein einziger Auftritt in der Anfangself kam nur zustande, weil Müller nach der fünften Gelben Karte gesperrt war. Selbst die Tatsache, dass der SCP in den vergangenen sieben Partien nur drei Tore erzielte, hat Schoofs Aktie nicht steigen lassen. »Ich wusste von Anfang an, dass es bei dem System mit drei Spitzen schwer für mich wird und ich in der Mitte hinter René die Nummer zwei bin. Dennoch spüre hier das Vertrauen, das mir in Siegen gefehlt hat. Da ging es insgesamt sehr unprofessionell zu.«
»Sebastian ist sehr willig und gibt im Training alles«, lobt ihn sein Trainer Jos Luhukay. Doch es reicht nicht. Die Gelegenheiten, sich zu zeigen, sind bislang rar geblieben, dabei wäre das gerade wichtig. Denn Schoof hat - wie die beiden anderen Winter-Feldspieler-Novizen Bernhard Erkinger und Albert Bunjaku - nur einen Vertrag bis Ende dieser Saison. »Ich fühle mich wohl und würde gerne bleiben«, sagt er und hofft auf mehr Einsätze und Tore.
Am besten heute Abend an alter Wirkungsstätte. Doch mit oder ohne Schoof, der Abstieg ist für ihn kein Thema: »Ich bin überzeugt, dass wir aus den verbleibenden fünf Spielen sechs oder sieben Punkte holen und schon in Siegen die 40 vollmachen.«

Artikel vom 13.04.2006