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Hochwasser im Norden und Schnee im Süden

Druck der Fluten auf Deiche entlang der Elbe hält an - Autofahrer rutschen auf glatten Straßen

Andreas, Jakob und Quirin (v.l.) schaufeln in Pfronten (Kreis Ostallgäu) Schnee. Foto: dpa

Hamburg (dpa). Trotz sinkender Wasserstände in den Hochwassergebieten Nord- und Ostdeutschlands ist noch keine Entspannung der Lage in Sicht. Der Druck der Wassermassen auf die Deiche in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Brandenburg ist so enorm, dass die Dämme zu brechen drohen.
Im niedersächsischen Amt Neuhaus im Kreis Lüneburg kämpften die Helfer gestern weiter gegen ein Aufweichen der Deiche. Bei Neu-Darchau im selben Kreis wurde am Vormittag ein Pegelstand von 7,40 Meter gemessen. Er lag damit noch acht Zentimeter über dem Jahrhundert-Hochwasser vom Sommer 2002 . An den Einsatzstellen in der Region wurden mehr als 1,6 Millionen Sandsäcke verbaut. Auch in Hitzacker sank das Hochwasser etwa alle zwei Stunden um einen Zentimeter. Das Land Niedersachsen stellt den Hochwasseropfern fünf Millionen Euro Hilfe zur Verfügung. In Sachsen stehen 20 Millionen Euro als zinsverbilligte Darlehen bereit.
Unterdessen sorgt kurz vor Ostern ein erneuter Wintereinbruch in Süddeutschland für massive Verkehrsbehinderungen. Im Süden Bayerns und Baden-Württembergs kamen Autos und Lkw gestern auf glatten Fahrbahnen ins Rutschen, abgebrochene Äste blockierten Straßen, sogar auf Autobahnen machte Schneematsch den Autofahrern zu schaffen. Für die nächsten Tage erwarten die Meteorologen einen Temperaturanstieg.
In Kaufbeuren fielen fast 30 Zentimeter Schnee, in München immerhin zehn Zentimeter. Auf Deutschlands höchstem Berg, der 2962 Meter hohen Zugspitze, fielen seit Montag 30 Zentimeter Schnee.

Artikel vom 12.04.2006