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Pokal-Reise trotz der
Niederlage ein Erlebnis

Fans mit ihrer Arminia beim Halbfinale in Frankfurt

Von der Fan-Reise nach Frankfurt berichtet Lars Rohrandt
Bielefeld/Frankfurt (WB).Zehn Stunden Bielefeld - Frankfurt und zurück mit dem Bus, 90 Minuten Leidenschaft für den DSC Arminia beim Pokal-Halbfinale in der Commerzbank-Arena - und dann doch die bittere Niederlage der Bielefelder gegen Eintracht Frankfurt. Auch wenn es kein sportliches »Happy-End« gab, für die Fans des DSC war die Fußball-Reise »Erlebnis pur«.

»Über Frankfurt fahren wir nach Berlin«: Die Stimmung der Fans ist gut an diesem für den DSC Arminia so bedeutenden Tag. Von der SchücoArena aus treten kurz nach 15 Uhr 300 Schlachtenbummler in fünf Sonderbussen die Fahrt zum Pokal-Halbfinale ihrer Elf gegen Eintracht Frankfurt in der Main-Metropole an. Sie gehören zu den nahezu 5000 Ostwestfalen, die in der Commerzbank-Arena ihre Mannschaft nach Kräften unterstützen.
Die Fahrt auf der Autobahn über Paderborn und Kassel verläuft reibungslos. Die Spannung im Bus steigt von Minute zu Minute. »Für mich ist es das erste Auswärtsspiel, das ich erlebe. Das ist Freude total«, sagte Max Kühn (13), der bei den Heimspielen eine Dauerkarte für den Block 5 der SchücoArena hat.
Uli Schumacher (46) hatte sich extra frei genommen, um mit dabei sein zu können. Und zum Pokal-Endspiel nach Berlin zu fahren, so denn Arminia in Frankfurt gewinnt, dass ist für ihn »eine klare Sache«. »Notfalls auch mit dem Fahrrad«, grient er. Jörg Seip (43), der zusammen mit seinem Sohn Dennis (19) seit sieben Jahren kaum ein Auswärtsspiel der Arminia verpasst, plant bereits die nächste Fußball-Reise. Am Samstag geht es nach München zur Partie gegen die Bayern - dann mit dem Zug.
Es ist kurz vor 20 Uhr, als der Bus die Zufahrtsstraßen zum Stadion erreicht hat - und plötzlich im Stau steht. »Das ist aber alles andere als WM-tauglich«, stöhnen die Bielefelder auf. Pünktlich zum Anpfiff aber rollt der Bus vor der Fußball-Arena aus - und alle sind von dem Stadion-Neubau begeistert: »Das ist ein Hammer, echt,« staunt Dennis Seip.
Und dann drücken sie die Daumen, skandieren »Bielefeld, Bielefeld«. Das ein oder andere Mal erstirbt der Torschrei auf den Lippen. Schlusspfiff! Aus der Traum von der Reise nach Berlin. Traurig sind die Fans. Und müde. Aber trotz der Niederlage nicht enttäuscht. »Es hat nicht sollen sein«, bedauert Andreas Gehrke (34), ehrenamtlicher Ordner des DSC, für den die Begleitung der Fans Hobby und Arbeit zugleich ist. Und Uli Schumacher schüttelt den Frust ab: »Auf ein Neues!«

Artikel vom 12.04.2006